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Sport: Vor schwerer Zeit

Handball-Füchse beginnen den Neuaufbau als Profis

Berlin - Immer wieder schaute Bob Hanning auf sein Handy. Erst kurz zuvor war zwar das mit vielen Emotionen behaftete Spiel seiner Füchse Berlin gegen Erstliga-Aufsteiger Eintracht Hildesheim beendet worden, aber das 27:28 (13:15) interessierte ihn schon nicht mehr. Hanning wartete gespannt auf das Ergebnis aus Niestetal. Als klar war, dass die dort ansässige HSG verloren hatte und damit als dritter Absteiger aus der Zweiten Handball-Bundesliga feststand, konnte sich Hanning ein tiefes Durchatmen nicht verkneifen. „Damit kommt TuSEM Essen nicht in unsere Staffel“, sagte er. Für den Füchse-Manager hatte damit die neue Saison schon begonnen: „Ab jetzt ist Schluss mit Freizeitsport.“

Der Aufstieg in die Erste Bundesliga ist das große Ziel, das gegen die Essener wohl noch schwerer zu realisieren wäre. Der Erstliga-Zwangsabsteiger des Vorjahres schaffte in der Regionalliga einen verlustpunktfreien Durchmarsch, verfügt mittlerweile wieder über eine recht starke, vor allem aber eingespielte Mannschaft. Füchse-Trainer Jörn-Uwe Lommel aber beginnt am 10. Juli erst, ein Team mit acht neuen Spielern aufzubauen. „Ich bin mir völlig bewusst, dass wir in dieser Phase eine schwere Zeit durchmachen werden“, sagt Bob Hanning. Er gibt zu, dass er sich das erste Jahr unter seiner Regie in Berlin „sportlich einfacher vorgestellt hatte“.

Die erste schlechte Nachricht gibt es bereits wieder. Der vom SC Magdeburg zu den Füchsen wechselnde Rechtsaußen Markus Richwien fällt mindestens noch drei bis vier Monate aus. Sein Meniskusschaden konnte bis jetzt noch nicht operiert werden, da während seiner Zivildienstzeit die Nachversorgung bisher nicht ausreichend war. Der junge Marc Pieper wird damit gefordert sein, diese Lücke zu füllen.

Für Pieper und jene Füchse aus der alten Mannschaft, die weiterhin das Trikot des Vereins tragen dürfen, ist morgen ein wichtiger Tag. Im Berliner Olympiastützpunkt haben sie ein paar Testreihen durchlaufen, und am Dienstag werden sie nun erfahren, wie es um ihre Fitness steht. Wenn am 1. Juni für sie der offizielle Urlaub beginnt, dann werden sie genau wissen, was sie bis zum Trainingsstart als künftige Profis noch zu tun haben. Wie es um die Form der neuen Spieler neben Richwien steht, davon hat sich Hanning selbst überzeugt. „Bis auf Torhüter Stochl und Rückraumspieler Vata habe ich sie alle gesehen“, sagt er. Zuletzt war er in Österreich, wo Linksaußen Konrad Wilczynski im ersten Meisterschaftsfinalspiel eine „starke Leistung bot“.

Aber Handball ist ein Teamsport, das haben die Füchse in der vergangenen Saison zu spüren bekommen. Erst zum Schluss der Serie hatten sie sich gefunden, aber mehr als der 13. Platz war nicht mehr drin. Auch das wollte Hanning am Samstag schnell vergessen.

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