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Hinein. Trainer Novoselac, Stamm und Schlotterbeck feiern nass.

© Fotoagentur-Engler

Wasserball: Spandau 04 zum 32. Mal Deutscher Meister

Am Sonntag war es einmal mehr so weit, die Wasserfreunde Spandau 04 feierten den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Hinterher gab es die bekannten Bilder.

Der Trainer der Wasserballer von Spandau 04 fliegt ins Wasser, natürlich nicht freiwillig, er wird von einigen seiner Spieler in den Pool geworfen. Am Sonntag war es mal wieder so weit, die Spandauer feierten den Gewinn der deutschen Meisterschaft.

Das war nun schon das 32. Mal seit 1979. Und natürlich sangen alle Spandauer Spieler, Funktionäre und ihre Fans die „Queen“-Hymne „We are the Champions“; dazu gab’s noch viel Gelächter und Applaus. So war es am Sonntag nach Abpfiff der dritten Partie des „Best of Five“-Finales gegen den ASC Duisburg. Den Duisburgern sind die Spandauer in den letzten sechs Endspielen gegenüber gestanden, und immer haben sie die Gäste aus dem Ruhrpott auf Rang zwei verwiesen. Und trotzdem: Irgendwie hatte man das Gefühl, dass der Jubel, der Applaus, die Sprünge ins Wasser, die üblichen Rituale insgesamt, routinierter und weniger euphorisch abliefen als sonst. Die Macht der Gewohnheit eben.

12:6 (2:1,1:0, 4:2, 5:3) endete das Duell am Sonntag. Der Sieg der Spandauer war ebenso eindeutig wie bei den beiden Begegnungen zuvor in Duisburg (13:7) und am Samstag im Forumbad in Berlin (14:7).

Das nahm den Auseinandersetzungen der beiden besten deutschen Teams, die nahezu vollständig die Nationalmannschaft bilden, relativ schnell die Spannung. Im Vorjahr hatten die Duelle der Teams noch fast auf Augenhöhe stattgefunden. Da wurden vier Partien gespielt, und in keinem dieser Spiele hatte der jeweilige Sieger mehr als ein Tor Vorsprung. Spandau spielte in dieser Saison aber wieder in einer eigenen Liga, verlor kein Spiel in Meisterschaft und Pokal und legte eine sogenannte „clean season“ hin. Zumindest national. International blieb die Mannschaft dort, wo sie zuvor schon gewesen war – in der Bedeutungslosigkeit.

Trotzdem besetzen die Spandauer mit ihrer Siegesserie eine Ausnahmestellung. So erfolgreich wie diese Mannschaft ist in anderen Mannschaftssportarten niemand. Nur zweimal seit 1979 musste Spandau anderen Teams den Titel überlassen (1993 Hannover, 2006 Cannstatt). Zum 28. Mal gewannen die Wasserfreunde den Pokal, zum 27. Mal das Double. Die Zahl der gewonnenen Trophäen (international und national) liegt bei der imposanten Marke von 76. Doch Vereins- Präsident Hagen Stamm träumt von der Rückkehr ins internationale Rampenlicht.

Leichter ist das nicht geworden. Denn in der nächsten Saison wird Spandau nach zehnjähriger Zusammenarbeit seinen Hauptsponsor verlieren. Damit fehlen rund 100 000 Euro. Dennoch gibt sich Stamm optimistisch. „Wir werden eine gute Mannschaft haben und in der neu strukturierten Euroleague antreten. Weniger Geld heißt nicht unbedingt Qualitätsverlust.“

Auf den 43-jährigen Weltklassetorhüter Alexander Tchigir muss der Präsident in der kommenden Saison allerdings verzichten. Tchigir absolvierte am Sonntag seine letzte Partie für Spandau 04. Auch Moritz Oeler (wechselt ins Ausland), Florian Naroska (Cannstatt) und Dennis Eidner (Duisburg), alle Nationalspieler, werden demnächst neue Badekappen tragen. Sie gleichwertig zu ersetzen, wird nicht einfach. Eigentlich müsste dann der ASCD, der unverändert bleibt, erster Titelfavorit sein. Das ist ja vielleicht auch ganz gut für den deutschen Wasserball.

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