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Will in Berlin „etwas ausprobieren“. Turnstar Fabian Hambüchen.

© dpa

WM-Qualifikation in Berlin: Hambüchen was vorturnen

Am Sonntag startet für den SC Berlin die WM-Qualifikation in der Schöneberger Sporthalle. Mit dabei sind auch zwei Berliner Turner, die sich im Kampf um sechs Plätze für die Einzel-WM durchsetzen wollen.

Ist Berlin noch eine Hochburg im Männerturnen? Rein numerisch betrachtet lässt sich diese Frage bejahen. Denn nur zwei deutsche Vereine schicken diesmal mehr als einen Athleten in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Antwerpen Ende September. Einer der beiden Klubs ist der KTV Chemnitz, der andere der SC Berlin. Für beide Vereine starten zwei Turner in die am Sonntag in der Schöneberger Sporthalle stattfindende Qualifikation (Beginn 15.30 Uhr).

Phillip Sorrer und Brian Gladow sind die beiden Berliner, die sich im Kampf um sechs Plätze für die Einzel-WM durchsetzen wollen. Teamwettbewerbe stehen in Berlin nicht auf dem Programm. Soll heißen: die Startplätze sind begrenzt, der Kampf darum verspricht deshalb trotz einiger Verletzungsausfälle – so fehlt Olympia-Silbermedaillengewinner Marcel Nguyen – besonders hart zu werden. Favorit und Star des sonntäglichen Auftritts wird der ehemalige Weltmeister Fabian Hambüchen sein, der neue Wettkampfübungen angekündigt hat. „Es geht für mich in erster Linie darum, die neuen Übungen für die WM fit zu kriegen – ein wenig nach dem Motto: Probieren geht über Studieren“, sagt Hambüchen.

Die Konkurrenten wollen dem Star des deutschen Turnens das Feld keineswegs kampflos überlassen. Dafür stehen vor allem Matthias Fahrig, Christopher Jursch, Andreas Toba, Andreas Bretschneider, aber auch Berlins diesjährige Überraschung Philipp Sorrer. Unmittelbar nach dem Wettkampf in Schöneberg wird das von Chefbundestrainer Andreas Hirsch nominierte Team zur WM-Vorbereitung ins Sportzentrum Kienbaum weiterreisen, um den Feinschliff für den Jahreshöhepunkt vorzunehmen. Hirsch ist überzeugt, dass „wir neue Gesichter in der Mannschaft sehen und die jungen Turner in Berlin hochmotiviert zu Werke gehen werden, um ihre WM-Chance zu nutzen“.

Sorrer darf man wohl noch zu dieser Gruppe zählen, Brian Gladow ist mit fast 26 Jahren dagegen schon ein Routinier. Der schon vor zehn Jahren als Riesentalent geltende 1,61-Meter-Athlet hat in seiner Karriere bereits viele Höhen und vor allem Tiefen durchmachen müssen, die ihn daran hinderten, sein sportliches Zukunftsversprechen so umzusetzen, wie er es sich gewünscht hätte. Für die Olympischen Spiele 2008 in Peking war Gladow bereits so gut wie nominiert, bis er sich dann an der linken Schulter schwer verletzte. Zwei Jahre laborierte der Ahrensfelder daran, erst dann schaffte er den Anschluss. In kleinen Schritten arbeitete sich Gladow, dessen Talent schon in der ersten Klasse entdeckt und danach kontinuierlich gefördert wurde, wieder heran. Er startete bei der Europameisterschaft 2011 in Berlin, verpasste aber Olympia in London.

Jetzt in die deutsche Mannschaft für Antwerpen zu gelangen, wäre für Gladow ein grandioser Erfolg. „Ich habe eine Außenseiterchance, die werde ich voll in Angriff nehmen“, sagt der Sportsoldat, dem das Image eines Sicherheitsturners anhaftet.

Philipp Sorrer ist dagegen einer der vermeintlich sicheren Anwärter auf die WM-Teilnahme. Ihn muss man an fast allen Geräten auf der Rechnung haben. Bei der Deutschen Meisterschaft im Mai in Mannheim wurde er nicht nur Mehrkampf-Dritter und Champion am Seitpferd, sondern stand auch noch in vier weiteren Gerätefinals. Nach Verletzungsproblemen im Vorjahr und Trainerwechsel von Jens Milbradt zu Sebastian Faust fühlt er sich jetzt „zurechtgerückt und hochmotiviert“.

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