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Sport: Bescheiden nach oben

Hansa stützt mit dem 3:0 gegen den HSV den Aufwärtstrend

Von Karsten Doneck, dpa

Rostock. Der Mann ist bescheiden. Es bedurfte schon einiger Überredungskünste, ehe sich Juri Schlünz breitschlagen ließ, den Cheftrainerposten bei Hansa Rostock zu übernehmen. Bereuen wird er seinen Schritt kaum. Gestern Nachmittag waren schon nach einer halben Stunde Spielzeit die „Juri, Juri“-Sprechchöre im Ostseestadion zu hören. Rostocks Publikum dankte einem, der einen vermeintlichen Abstiegskandidaten zu einem soliden Bundesligisten gemacht hat, der nun sogar einen kleinen internationalen Anspruch auf den UI-Cup hat. Der verdiente 3:0 (2:0)-Sieg über den Hamburger SV war Hansas fünftes Spiel hintereinander ohne Niederlage.

Rostock im internationalen Geschäft? Es hätte verwundert, wenn Schlünz da nicht gleich abwinken würde. „Das ist doch alles Spekulation, wir lassen uns nicht blenden“, sagte er. Der so klar besiegte HSV allerdings war mit dem Gedanken angereist, sich mit einem Sieg näher an die Uefa-Pokal-Plätze zu pirschen – und fuhr gedemütigt heim. Hansa bestimmte das Geschehen. „Wir waren hinten zu offen und vorne ohne Durchschlagskraft“, sagte HSV-Trainer Klaus Toppmöller.

Die Offenheit rächte sich schon nach fünf Minuten. Gabriel Melkam narrte die HSV-Defensive und schob zum 1:0 ein. „Wir sind sehr gut gestartet mit dem Tor, das verleiht auch Selbstvertrauen“, sagte Schlünz. Aus Selbstvertrauen resultieren auch Tore: Der überragende Magnus Arvidsson erhöhte auf 2:0. Er war seinem Bewacher Tomas Ujfalusi einfach davon gelaufen. Ujfalusi war nach dreimonatiger Pause nach einem Innenbandabriss erstmals wieder dabei und machte keinen sicheren Eindruck. „Der Platz war sehr fest, sehr hart, Da hatten alle Standprobleme, nicht nur Ujfalusi“, sagte Toppmöller.

Der HSV legte nach der Pause etwas zu, doch Hansa fand zu fast jeder Aktion des Gegners eine passende Antwort. So kassierte der HSV auch noch das dritte Tor. Antonio di Salvo traf nur 180 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 3:0.

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