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Sport: Beschnuppern unter Zeitdruck

Alba testet gegen Artland und denkt an Riga

Berlin - Die Abneigung war echt, tief und vor allen Dingen laut. „Komm nie mehr hierher“, hatte ein Alba-Fan DaShaun Wood zugebrüllt, als der US-Amerikaner im vergangenen November als Spielmacher der Skyliners Frankfurt erstmals in Berlin zu Gast war. Heute wird der 25-Jährige um 19.30 Uhr wieder in der Arena am Ostbahnhof auflaufen, dieses Mal allerdings als Spielmacher und Anführer der Berliner. Für die Alba-Fans bietet das Saisoneröffnungs-Testspiel gegen die Artland Dragons die erste Gelegenheit, ihre neue Mannschaft in Berlin zu sehen.

Wood hat die Schmähungen aus der vorigen Saison gut verdaut. „Ich hatte kein Problem damit, es zeigt ja nur, dass die Fans gerne gewinnen wollen und ihr Team unterstützen“, sagt der Mann aus Detroit, der zusammen mit Trainer Gordon Herbert nach Berlin gekommen ist. „Diesmal wird diese Energie auf meiner Seite sein.“ Der Wertvollste Spieler der vergangenen Bundesligasaison will bei Alba mit gutem Beispiel vorangehen und die anderen Spieler mitreißen. „Das gehört dazu, wenn man ein Anführer sein will.“ Neben Wood hat Alba drei weitere neue Spieler verpflichtet, die Fans werden heute auch Center Torin Francis, Flügel Marko Simonovic und Shooting Guard Kyle Weaver erstmals aus der Nähe sehen und danach bei einer Autogrammstunde beschnuppern können. Die meiste Aufmerksamkeit wird aber DaShaun Wood gelten, den Bryce Taylor „unseren General, Spielmacher und Quarterback“ nennt.

Ein reines Schaulaufen für das Publikum wird die Partie gegen die Quakenbrücker allerdings nicht. Gordon Herbert bleiben nach dem Spiel nur noch sechs Tage Zeit, bis Alba in Charleroi gegen VEF Riga in die Qualifikation zur Europaliga startet. Der 52 Jahre alte Coach gibt freimütig zu, dass die Mannschaft auch in Charleroi sein Spielsystem noch nicht verinnerlicht haben wird. „Wir haben erst drei, vier offensive Spielzüge drauf“, sagt Herbert. „Wir werden eine Anlaufphase brauchen.“ Die Charakter seines Teams – „Leidenschaft, harte Arbeit, Zusammenhalt, Liebe zum Spiel“ – soll man allerdings schon heute sehen. Lars Spannagel

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