zum Hauptinhalt
Teamkollegen: Hendrik Pekeler (rechts) und Rune Dahmke.

© Reuters

Besser als die Weltmeister von 2007?: Das aktuelle DHB-Team: Frisch, giftig und hungrig

Europameister Deutschland stellte die jüngste Mannschaft im Turnier. Ein vermeintlicher Nachteil, der sich als unschätzbarer Vorteil herausstellte. Ein Kommentar.

Eine kleine Sensation war es schon vorher, unabhängig vom Ausgang des Endspiels um die Europameisterschaft. Aber jetzt? Muss man schon die Archive wälzen, um eine ähnliche Geschichte zu finden wie die der Handball-Nationalmannschaft bei der EM in Polen, zumindest die Archive ihrer Sportart. Gerade die Altinternationalen haben in jüngster Vergangenheit immer häufiger den Vergleich zur letzten ganz großen deutschen Handball-Mannschaft herangezogen, zum Weltmeisterteam von 2007, den Machern des sogenannten Wintermärchens.

Tatsächlich ist die Leistung der Auswahl von Bundestrainer Dagur Sigurdsson noch höher einzuschätzen, und das soll in keinster Weise die Verdienste ihrer Vor-Vorgänger-Generation schmälern. Einerseits ist der EM-Titel nämlich – im Gegensatz zum Fußball – im Handball fast noch schwerer zu gewinnen als der WM-Titel, weil das Spiel nun mal in erster Linie europäisch und darüber hinaus nicht wirklich verbreitet ist, sprich: die Konkurrenz ist vom ersten Turniertag an stärker, Fehler sind praktisch nicht erlaubt.

Andererseits hat sich die von Verletzungen und Ausfällen geplagte Mannschaft den Pokal im Nachbarland Polen erkämpft, sie besaß nicht den Heimvorteil, der im Handball so viel ausmachen kann wie in keiner anderen Sportart. Es gilt als sicher, dass Deutschland 2007 in keinem anderen Land Weltmeister geworden wäre als im eigenen, das bestreiten nicht mal die Beteiligten.

Zudem unterscheidet sich die aktuelle Generation in einem weiteren zentralen Punkt von der Truppe um den damaligen Kapitän Markus Baur: Sie hat den Höhepunkt ihrer sportlichen Schaffenskraft noch gar nicht erreicht, ihr Altersdurchschnitt bei der EM betrug 24,6 Jahre, damit war sie die jüngste im Turnier. Ein vermeintlicher Nachteil, der sich als unschätzbarer Vorteil herausstellen sollte, weil das Team am Ende, als es drauf ankam, frisch war und giftig und hungrig.

Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false