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Sport: Besser als Hoffenheim

TeBe verliert im Pokal gegen den BAK und feiert.

Berlin - Eigentlich sollte das Viertrundenduell im Berliner Pokal erst heute ausgetragen werden. Doch der Berliner Athletik Klub 07 bat die Gastgeber von Tennis Borussia um ein Abendspiel unter Flutlicht – als Test für den DFB-Pokal. Die Moabiter, die überraschend Bundesligist Hoffenheim mit 4:0 aus dem Pokal warfen, müssen in der Zweiten Runde gegen 1860 München abends spielen. Das heimische Poststadion hat aber keine Flutlichtanlage.

Neben den ungewohnten Lichtverhältnissen auf dem Platz erlebt der BAK am Freitagabend im Mommsenstadion gewohnte Verhältnisse auf den Rängen. Unter den 337 Zuschauern finden sich kaum BAK-Anhänger – nur vier rot-weiße Schals blitzen auf der Haupttribüne auf. Zwei davon baumeln an beiden Armen eines stämmigen Fans in Bomberjacke. Die übrigen Gäste-Anhänger, überwiegend türkische Familien, lauschen dem sangesfreudigen lila-weißen Pulk.

Der Regionalligist bestimmt das Spiel von Beginn an. In der 14. Minute schießt ein Gästespieler einen Freistoß von links weit übers Tor in Richtung Funkturm. „Du kannst zu Hertha gehen“, skandieren die TeBe-Fans, die Familien lachen. Kurz darauf geht der Favorit in Führung und erhöht noch auf 0:2. Als eine Minute vor der Pause TeBe durch einen Sonntagsschuss in den Winkel verkürzt, hoffen die Borussen auf der Tribüne auf die Pokalsensation. Zur Melodie des Schlagers „Mendocino“ singen sie: „Pokalfinale, Pokalfinale! Wir fahren jedes Jahr zum Pokalfinale.“ TeBe ist mit 17 Titeln Berlins Rekordpokalsieger, zuletzt gewannen die Veilchen 2008.

Auf den 18. Titel müssen sie jedoch weiter warten. Nach einem Freistoß fällt in der 68. Minute das 1:3. Ein weiterer Treffer der Gäste wird wegen Abseits nicht gegeben. Die Fans des Berlinligisten feiern dennoch: „Wir sind besser als die TSG!“ Beim Abpfiff klatschen alle Zuschauer im Mommsenstadion Beifall.

Eigentlich wollte der BAK auch gegen 1860 München hier spielen, „aber der DFB hat abgelehnt“, erzählt ein Borussen-Fan nach dem Spiel. Stattdessen wird nun am 30. Oktober im Jahn-Sportpark gespielt, „weil hier angeblich das Flutlicht nicht ausreicht“. Jan Mohnhaupt

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