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Sport: „Besser als Playstation“

Sporthilfe: Gäb verteidigt Sport trotz Doping

Berlin - Die aktuelle Dopingdebatte ist nach Ansicht von Hans Wilhelm Gäb geprägt von „schrecklichen Vereinfachern, die es wohl als ein Stück Zeitgeist ansehen, jegliche Differenzierung aufzugeben und den gesamten Sport infrage zu stellen“. In einer Grundsatzrede in Völklingen forderte der Vorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe zur Verteidigung der Werte des Sports auf: „Wir müssen daran erinnern, dass die zehn Millionen Jugendlichen in deutschen Sportvereinen die Prinzipien von Miteinander, Toleranz und Respekt dort leichter lernen als in jeder Schule, in der Disko oder vor der Playstation.“

Der frühere Tischtennis-Nationalspieler und Opel-Aufsichtsratsvorsitzende Gäb gilt als eine der angesehensten Persönlichkeiten des deutschen Sports, zum Jahreswechsel wird der 71-Jährige den Vorsitz der Sporthilfe an die ehemalige Dressurreiterin Ann Kathrin Linsenhoff abgeben. Seine Rede vor dem Kuratorium der Stiftung in Völklingen ist deshalb auch als Teil seines sportpolitischen Vermächtnisses zu sehen. „Ich muss gestehen, dass es mich zornig macht, Schlagzeilen zu lesen und Urteile zu hören, nach denen der Sport am Ende ist, Fairplay nicht mehr existiert und Wettkampf nach Regeln nicht mehr stattfindet“, sagte Gäb. Man dürfe nicht vergessen, dass Menschen Vorbilder brauchten und dass der Breitensport auch dadurch beflügelt werde, „dass es im Spitzensport Eliten und Leitbilder gibt“.

Bei allem Ärger über Vereinfachungen ist für Gäb die Bekämpfung des Dopings eine herausragende Aufgabe. „Wir müssen den Kampf gegen die Pervertierungen im Sport so konsequent führen, wie eine demokratische Gesellschaft sich auch gegen Betrug und jede Art von Kriminalität wehrt.“ Dafür sieht Gäb erste Ansätze: „Der Widerstand formiert sich. Betrügerische Athleten isolieren sich und verlieren Sponsoren.“ teu

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