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Sport: Beste Lösung ausgeschlossen

Der DFB-Präsident gibt zu, dass ihm die Suche nach einem Kohler-Nachfolger schwer fällt

Mit seinem „LastMinute-Tor“ hat der Schalker Mike Hanke dem scheidenden Trainer Jürgen Kohler bei den U-21-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) das passende Abschiedsgeschenk beschert. Allerdings machte das 1:0 im Europameisterschafts-Qualifikationsspiel über Litauen in Fürth auch die angespannte Lage innerhalb des DFB seit Bekanntgabe von Kohlers Wechsel als Sportdirektor nach Leverkusen deutlich. Es gibt keinen Nachfolger, und deshalb zeigte DFB-Präsident Mayer-Vorfelder nach der Partie auch offen seine Unzufriedenheit. „Der Nachfolger hat viel zu tun. Das Team ist nicht perfekt“, urteilte der Präsident nach dem schmeichelhaften Erfolg. Und er fügte hinzu: „Vielleicht kommt Jürgen eines Tages wieder zurück. Ich will ja nicht sagen reumütig – aber mit Freude.“

Der DFB-Chef hat für die Kohler-Nachfolge einige Kandidaten im Visier und kündigte an: „Ich möchte mit ihnen erst telefonieren. Ich hoffe, dass in den nächsten 14 Tagen die Trainerfrage abgeschlossen ist.“ Mayer-Vorfelder schloss eine interne Lösung, die auch Bundestrainer Michael Skibbe zunächst bevorzugt, nicht aus.

Für ihn steht aber auch fest, dass es einen zusätzlichen Fußball-Lehrer im DFB-Trainerstab geben wird. Für die innerbetriebliche Lösung kämen Uli Stielike und Horst Hrubesch in Frage. Mögliche externe Kandidaten sind der ehemalige Bremer Profi Dieter Eilts und der Stuttgarter Guido Buchwald.

Der DFB-Präsident machte in Fürth noch einmal deutlich, dass ihm die Lösung mit Kohler in den sechs Spielen als U-21-Trainer schon gefallen hat: „Aus seinem Team sind immerhin derzeit vier Akteure in die A-Nationalmannschaft berufen worden.“ Der neue Mann steht vor einer interessanten Herausforderung. Für den DFB ist es das größte Anliegen, dass sich die U 21 erstmals nach 1988 wieder für Olympische Spiele (2004 in Athen) qualifiziert. Ohnehin liegt es schon eine Weile zurück, dass der deutsche Nachwuchs international ganz oben mitgespielt hat.

Um das Ziel Olympia-Teilnahme wahr werden zu lassen, muss die EM-Endrunde im Mai 2004 erreicht werden. Den glücklichen Sieg gegen Litauen kommentierte Kohler zwar mit „schön und verdient“, doch die 6400 Zuschauer hatten einen der schwächsten Auftritte einer deutschen U-21-Mannschaft in den vergangenen Jahren gesehen. Ein neuer Trainer muss auch neuen Schwung bringen. dpa/Tsp

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