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Biathlon: Alexander Wolf Dritter in Lahti

Der Franzose Raphael Poiree hat beim Biathlon-Weltcup in Lahti das Rennen über 20 Kilometer gewonnen. Alexander Wolf stürmte aufs Podest, und ein anderer Deutscher übernahm die Führung im Gesamtweltcup.

Lahti - Beim Biathlon-Weltcup im finnischen Lahti war der Oberhofer Alexander Wolf über 20 Kilometer als Dritter hinter dem französischen Weltmeister Raphael Poiree und dessen Team-Kollegen Simon Fourcade bissigster Skijäger im deutschen Aufgebot. Dem Nesselwanger Michael Greis genügte der achte Platz, um mit nunmehr 558 Punkten die Führung im Gesamtweltcup von Ole Einar Björndalen (528) zu übernehmen. Der Norweger hatte wegen der Starts bei der nordischen Ski-WM auf den Weltcup in Finnland verzichtet.

Der 32-jährige französische Tagessieger war in der Loipe zwar nur Achtschnellster, doch mit nur einem Fehler legte er wie schon beim WM-Erfolg in Antholz am Schießstand die Grundlage zum 41. Tagessieg seiner Laufbahn. Sein zehn Jahre jüngerer Landsmann Fourcade, der ebenfalls 19 Scheiben getroffen hatte, lag im Ziel 17,9 Sekunden zurück. Wolf als Fünfter in der Spur ließ zwei Scheiben stehen und hatte 37,6 Sekunden Rückstand.

Starke Oberhofer Trainings-Gemeinschaft

Mit den Oberhofern Sven Fischer auf Rang zwölf und dem dreimaligen Junioren-Weltmeister Christoph Stephan als 14. erfüllten zwei weitere DSV-Starter die Erwartungen. "Die Oberhofer Trainings-Gemeinschaft hat sich richtig gut in Szene gesetzt", meinte Bundestrainer Frank Ullrich. Und ergänzte zufrieden: "Bei seinem ersten Zwanziger im Weltcup hat Christoph Stephan meine Hoffnungen sogar übertroffen."

Trotz des dritten Podestplatzes in diesem Winter war Alexander Wolf nicht ganz zufrieden. "Zwei Fehler beim längsten Einzelrennen sind zwar ganz okay, doch heute bin ich ganz knapp an einem Nuller vorbeigeschrammt. Sowohl der Stehend-Fehler beim ersten als auch der Liegend-Fehler beim letzten Schuss lagen ganz knapp daneben. Vor allem die letzte Fahrkarte war ärgerlich", sagte der Thüringer. Er sei mit einem guten Gefühl ins Rennen gegangen. "Hier habe ich vor vier Jahren meinen ersten Weltcupsieg gefeiert, wusste, dass ich in Lahti gut zurecht komme. Das gibt Selbstvertrauen", berichtete Wolf, der mit einer Energieleistung auf den letzten drei Kilometern noch den Österreicher Christoph Sumann vom Podest verdrängte.

Greis mit zweitschnellster Laufzeit

Mit bekanntem Kampfgeist brachte sich auch Michael Greis nach drei "Fahrkarten" beim ersten Stehendschießen in den Wettkampf zurück. "Die drei Fehler haben mich extrem gewurmt, auch wenn sie nur hauchdünn daneben waren", gab der Olympiasieger auf dieser Strecke zu. Deshalb habe er in der Loipe noch mehr als üblich um jede Sekunde gekämpft. Er erzielte die zweitschnellste Laufzeit und erntete dafür Lob vom Bundestrainer. "Seine Einstellung war richtig gut", sagte Ullrich. "Bei den vollelektronischen Scheiben wären zwei der Fehler bestimmt Treffer gewesen. Doch das mechanische Klappsystem der Scheiben hier in Lahti bestraft kleine Fehler gnadenlos, duldet keine Randtreffer", erklärte Ullrich. Dies habe aber auch gute Seiten: "Hier müssen sich alle bemühen, ganz sauber zu schießen." (Von Frank Fritz, dpa)

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