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Wieder vorne? Laura Dahlmeier will die deutsche Frauen-Staffel heute als Erste ins Ziel führen.

© dpa

Biathlon: Eine Staffel gegen den Frust

Nach dem bitteren Ende im Teamwettbewerb am Dienstag wollen es die deutschen Biathletinnen nun in der Staffel besser machen.

Das Gute am Biathlon bei den Winterspielen ist, dass es immer schnell weitergeht mit dem nächsten Wettbewerb. Da lässt sich ein Misserfolg oder ein Patzer schon zwei Tage später wieder wegschießen. Insofern sind die Biathleten privilegiert angesichts ihrer vielen Veranstaltungen bei den Olympischen Spielen. Ein Skicrosser hat dieses Glück nicht, einen olympischen Patzer kann er erst vier Jahre später nivellieren. Laura Dahlmeier hat sich also die richtige Sportart ausgesucht: Am Donnerstag laufen und schießen die deutschen Biathletinnen um ihre Ausnahmeathletin Dahlmeier mit der Staffel im Alpensia Biathlon Centre um eine Medaille – und eigentlich noch um mehr: Es geht auch darum, den vermurksten Ausgang der Mixed-Staffel am Dienstag vergessen zu machen.

Vanessa Hinz, Dahlmeier, Erik Lesser und Arnd Peiffer hatten da nicht nur Gold, sondern alles verloren. Mit dem vierten Platz wollten sie sich aber nicht abfinden. Das deutsche Team legte Protest ein, weil der italienische Schlussläufer Peiffer den Weg abgeschnitten haben soll. Allerdings wurde der Protest – wie häufig in solchen Fällen – abgewiesen. Laura Dahlmeier sagt vor dem Staffelrennen der Frauen: „Ich hoffe, dass es nicht noch einmal zu so seiner Situation kommt.“

Der Bundestrainer der Frauen äußerte sich da schon etwas expliziter. Gerald Hönig sagte am Mittwoch, er denke schon, dass das Rennen seiner Läuferinnen auch eine Reaktion sein werde auf jene Ungerechtigkeit, die sich bei der Mixed-Staffel ereignet habe. So nach dem Motto, glaubt Hönig: „Euch zeigen wir es jetzt.“

Laura Dahlmeier geht als Schlussläuferin für Deutschland ins Rennen

Franziska Hildebrand, die am Donnerstag als dritte Läuferin für die deutschen Frauen ins Rennen gehen soll, sagte: „Für mich war das am Dienstag ein Wachrüttler.“ So eine Staffel sei eben kein „Selbstläufer“. Selbstredend wird Laura Dahlmeier die deutsche Staffel als Schlussläuferin ins Ziel führen. Sie könnte eine der größten Athletinnen der Spiele werden, zwei Gold- und eine Bronzemedaille hat sie schon. Für diese stolze olympische Ausbeute brauchen Eishockeyspielerinnen mindestens acht Jahre. Franziska Preuß, Denise Herrmann und Franziska Hildebrand werden vor Dahlmeier in das Staffelrennen gehen.

2014 in Sotschi gab es in der Staffel für die deutschen Frauen nichts. Aber diesmal sind sie auf den vier mal sechs Kilometern klar favorisiert – nicht nur wegen Dahlmeier, sondern auch, weil die deutschen Frauen in der Breite das am besten aufgestellte Team stellen. Am 18. Januar beim jüngsten Staffelrennen siegten die sie in Ruhpolding vor Italien und Schweden, die im Alpensia Park aber keine Konkurrenz für die Deutschen sein sollten. Auf die Auswahl Frankreichs und auch auf die Ukraine sollten Laura Dahlmeier und ihre Kolleginnen aufpassen, die Ukrainerinnen holten sich zuletzt 2014 bei den Spielen in Sotschi Gold in der Staffel.

Laura Dahlmeier will aber nicht auf die anderen Teams schauen. „Wenn wir uns auf uns konzentrieren, sind wir ganz vorne mit dabei“, sagt sie. Das wäre gut für die deutschen Läuferinnen – denn ein weiterere Fehler ließe sich bei diesen Spielen tatsächlich nicht mehr gutmachen. Es ist für die Frauen der letzte Biathlon-Wettbewerb von Pyeongchang.

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