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Sport: Biathlon: "Kaum zu glauben"

Der WM-Neuling Kati Wilhelm und Uschi Disl haben mit ihrem gestrigen Doppelsieg bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Pokljuka/Slowenien für eine Riesenüberraschung gesorgt. Wilhelm, die noch bei den Olympischen Spielen von Nagano 1998 als Langläuferin enttäuscht hatte, landete beim ersten WM-Rennen als Skijägerin den ganzen großen Titel-Coup.

Der WM-Neuling Kati Wilhelm und Uschi Disl haben mit ihrem gestrigen Doppelsieg bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Pokljuka/Slowenien für eine Riesenüberraschung gesorgt. Wilhelm, die noch bei den Olympischen Spielen von Nagano 1998 als Langläuferin enttäuscht hatte, landete beim ersten WM-Rennen als Skijägerin den ganzen großen Titel-Coup.

"Ich kann es nicht fassen. Da kommen doch bestimmt noch andere", stammelte die Außenseiterin aus Zella-Mehlis in Thüringen und schaute immer wieder auf die Anzeigetafel, an der ihr Name ganz oben stand. Die 24-Jährige hatte das 7,5-km-Sprintrennen bereits mit der frühen Startnummer drei aufgenommen und harrte im Ziel eine knappe Stunde aus, ehe ihr Sieg mit 26,9 Sekunden Vorsprung vor Uschi Disl (Moosham) feststand. Rang drei sicherte sich Titelverteidigerin Liv Grete Skjelbreid-Poirée (Norwegen) vor Katrin Apel (Oberhof).

"Es ist kaum zu glauben. Noch vor zwei Wochen lief es überhaupt nicht. Aber wir wussten, dass unsere Mädels besser sind als ihre letzten Weltcup-Resultate", kommentierte Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang. Kati Wilhelm: "Daheim in Thüringen werden meine Eltern jetzt dringend ein Sofa zum Sitzen brauchen."

Im Trubel um die Überraschungssiegerin Kati Wilhelm, die zuvor im Weltcup erst ein Mal auf dem Siegerpodest gestanden hatte (3. in Antholz), ging der zweite Platz von Uschi Disl fast unter. Für die sechsmalige Staffel- und Teamweltmeisterin war es bereits die vierte WM-Silbermedaille als Solistin. Ein Einzel-Titel bleibt ihr jedoch auch in ihrem zehnten WM-Jahr versagt. Die Weltcup-Spitzenreiterin Magdalena Forsberg(Schweden) musste sich mit dem sechsten Rang zufrieden geben.

Den 10-km-Sprint der Herren gewann der Russe Pawel Rostowtsew vor René Cattarinussi (Italien) und Olympiasieger Halvard Hanevold (Norwegen). Der Oberhofer Sven Fischer belegte trotz doppelten Pechs beim Schießen und Laufen Rang fünf. Der aus dem sibirischen Krasnojarsk stammende Russe war bereits im Vorjahr in Oslo dreimal WM-Zweiter geworden und widmete seinen ersten großen Einzelsieg dem 14 Monate alten Sohn Alexander, der zurzeit in der fernen Heimat bei 30 Grad unter Null ausharrt. Zuviel Schießfehler leisteten sich beiden Topfavoriten Rapahel Poiree (Frankreich) und Ole-Einar Björndalen (Norwegen).

Die beiden Weltmeister gehen nun am heutigen Sonntag (11 Uhr/Herren und 13.30 Uhr/Damen, jeweils live im ZDF) als Erste in die Jagdrennen. Der Oberhofer Frank Luck liegt als Titelverteidiger 70 Sekunden hinter Rostowtsew zurück. "Beim Laufen war ich heute wirklich nicht in Hochform. Wenigstens die letzte Runde ging besser. Daraus schöpfe ich meine Hoffnung", kommentierte Luck, der fehlerfrei schoss, aber dennoch nur den elften Platz belegte. Pech hatte Staffel-Olympiasieger Sven Fischer. Zunächst blies der böige Wind auf der 1500 Meter hoch gelegenen Ebene von Pokljuka so stark, dass er seine Stehendschießübung unterbrechen musste. Dann geriet er auch noch durch einen Hustenanfall außer Tritt, und weg war die mögliche Medaille.

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