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Geknickt. Arnd Peiffer muss der italienischen Staffel mit Dominik Windisch Platz drei überlassen.

© dpa/Hendrik Schmidt

Biathlon-Mixed-Staffel: Arnd Peiffer, der aufrechte Versager

Drei Läufer machen alles richtig, der vierte verspielt alle Medaillenchancen. Die Enttäuschung ist groß, Arnd Peiffers Reaktion auch.

Von David Joram

Einen viel besseren Schlussläufer als Arnd Peiffer hätte sich die deutsche Biathlon-Staffel ja eigentlich gar nicht wünschen können. Peiffer war in Pyeongchang schon zum Olympiasieg gesprintet, er kannte den Weg zum Triumph. Jetzt kennt Peiffer auch das Gefühl der Niederlage. Es ist eine, die kaum schlimmer hätte ausfallen können. Mit 30 Sekunden Vorsprung auf die Strecke gegangen, verspielte Peiffer alles. Nicht mal Bronze gab’s für ihn, den diesmal schuss- und laufschwachen Goldmann aus dem niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld, und seine drei Teamkollegen.

Schuld am Drama trug allein Peiffer, der sein sportliches Versagen denn auch eingestand. Sicher, die Jury hätte den Italiener Dominik Windisch sanktionieren können, vielleicht sogar müssen. Unerlaubter Spurwechsel, das geht normalerweise nicht. Sei’s drum. Windisch hätte ihn sowieso geschlagen, erklärte Peiffer. Besser sei Windisch gewesen. Und nein, Peiffers schwache Leistung habe auch nichts mit dessen später Nominierung zu tun gehabt. Erst am Wettkampftag hatte Peiffer erfahren, dass er anstelle des gesetzten, aber erkrankten Weltmeisters Simon Schempp ran durfte (oder eben musste). Peiffer schnitt sich alle möglichen Fluchtwege selbst ab, Ausreden wollte er erst gar nicht vorbringen – nur eine Entschuldigung. Es tue ihm leid für seine Teamkollegen wegen der verlorenen Medaille. Die Worte werden Peiffers Kollegen kaum trösten. Sie auszusprechen in der schwersten sportlichen Niederlage verdient aber Respekt.

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