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Super getankt. Magdalena Neuner siegte in einem packenden Finish.

© dpa

Biathlon: Neuner sprintet zu Gold

Olympiasiegerin Magdalena Neuner leistet sich bei der Biathlon-WM in Russland einige Schießfehler, holt aber in der Loipe spektakulär auf und fährt ihren neunten Weltrekord ein.

Chanty-Mansijsk - Mit vier Strafrunden zur Goldmedaille, das schaffen nur wenige Biathleten. Doch Magdalena Neuner gelang dank einer imposanten Laufleistung das nahezu Unmögliche. Die zweimalige Olympiasiegerin konnte sich am Samstag im Massenstartrennen bei der Biathlon-WM im russischen Chanty-Mansijsk bereits die zweite Goldmedaille sichern. In einem packenden Finale verwies sie die Weißrussin Darja Domratschewa auf den Silberrang. Bronze ging an Tora Berger aus Norwegen.

Für Neuner war es nach Gold im Sprint sowie Silber in der Verfolgung und mit der Mixed-Staffel bereits die vierte Medaille. Damit ist sie in Sibirien die beste Athletin der WM. „Nach den Fehlern hätte ich nicht gedacht, dass ich noch gewinnen kann“, sagte die strahlende Siegerin, die sich nun neunmalige Weltmeisterin nennen darf. „Das hört sich super an.“ Damit zog die Wallgauerin nach WM-Titeln mit Petra Behle gleich. Besser in dieser Statistik ist nur noch die Russin Jelena Golowina mit zehn Erfolgen.

Die Rekordmarke könnte Neuner schon am Sonntag beim WM-Finale einstellen. Im Staffelrennen gehören die Deutschen zu den Favoritinnen. „Unsere Chancen stehen gut. Aber die Staffel hat ihre eigenen Gesetze, das hat man ja bei den Männern gesehen“, sagte Neuner. Im deutschen Quartett werden neben Neuner noch Andrea Henkel, Tina Bachmann und Miriam Gössner laufen. Diese müssen allerdings dann besser zielen als beim Einzelrennen am Samstag. So leistete sich die im Einzel mit WM-Silber dekorierte Tina Bachmann als Zwölfte gleich fünf Strafrunden wie auch Andrea Henkel, die einen Platz dahinter ins Ziel kam. Miriam Gössner (14.) musste gar sechsmal in die Strafrunde abbiegen.

Magdalena Neuner immerhin glich ihre Fehler in der Loipe wieder aus. Vor einer diesmal prächtigen Zuschauerkulisse und bei mit plus zwei Grad für Sibirien fast schon frühlingshaften Temperaturen hatte sie allerdings Glück, dass die anderen Athletinnen ebenfalls danebenschossen.

Nach dem dritten Schießen war Neuner mit einem Rückstand von 35 Sekunden nur als Siebte auf die Strecke gegangen. Aber bis zum finalen Schießen kam sie wieder an die Spitzenläuferinnen heran. In der Schlussrunde fing die schnelle Bayerin die Führende Darja Domratschewa ab und war nicht mehr aufzuhalten. „Ich habe Vollgas gegeben und gehofft, dass Darja irgendwann wegfallen wird“, meinte die Weltmeisterin. „Man merkt, dass die Beine nach der langen Saison brennen. Aber bei den anderen noch ein bisschen mehr als bei mir.“

Das ließ sich am Samstag auch bei den deutschen Männern beobachten. In ihrem letzten Einzelrennen der WM verpassten die deutschen Biathleten die Medaillenränge deutlich. Am Schießstand arbeitete das Quartett um Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer zu unkonzentriert. Gold schnappte sich der Norweger Svendsen, Peiffer kam auf Rang acht. So viel Laufenergie wie Magdalena Neuner vermochte er nicht aufzubringen. dpa

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