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Da war die deutsche Staffel noch auf Kurs. Magdalena Neuner wechselt für Deutschland auf Andreas Birnbacher.

© dapd

Biathlon-WM: Deutsche Mixed-Staffel holt Bronze

Vor dem letzten Schießen sah die deutsche Mixed-Staffel bei der Biathlon-WM wie der sichere Sieger aus. Doch dann versagten Schlussläufer Arnd Peiffer die Nerven, Norwegen und Slowenien zogen noch vorbei.

Arnd Peiffer hatte genug Zeit. Drei Nachlader hätte er sich beim letzten Schießen leisten können. Doch nicht mal die reichten. Der Schlussläufer der deutschen Mixed-Staffel musste in die Strafrunde und vergab damit einen sicher geglaubten Sieg. "Ich ärgere mich sehr über meine Schießleistung", sagte Peiffer. "Das war blöd." Am Ende holte das deutsche Quartett mit Andrea Henkel, Magdalena Neuner, Andreas Birnbacher und eben Peiffer zum Auftakt der Biahtlon-WM im heimischen Ruhpolding immerhin Bronze. Im Ziel hatten die Deutschen 12,6 Sekunden Rückstand auf Slowenien. Weltmeister wurde wegen einer Zeitgutschrift von 30 Sekunden jedoch Norwegen, da Ole Einar Björndalen zu Unrecht eine Strafrunde gelaufen war.

Zuvor hatte es lange Zeit nach einem Erfolg der Deutschen ausgesehen. Zwar musste Startläuferin Andrea Henkel beim Liegendschießen gleich zweimal nachladen und ging als 16. zurück auf die Strecke. Auch die nach Henkel startende Magdalena Neuner blieb am Schießstand nicht fehlerfrei. "Es war schon aufregend, und ein bisschen Zittern war vorm ersten Rennen schon dabei", sagte Neuner nach ihren sechs Kilometern. In der Loipe allerdings holte Neuner Meter um Meter auf. Und dann kam ja auch noch Andreas Birnbacher. Der dritte Läufer knallte seine Schüsse nur so ins Ziel. Zehn Mal, zehn Mal genau ins Schwarze – in einer Schnelligkeit, die so nur selten zu bestaunen ist. Mit dieser Schnellfeuereinlage brachte Birnbacher die deutsche Staffel vor eigenem Publikum erstmals in Führung. Mehr als eine Minute hatte der dritte Läufer den anderen Teams abgenommen. "Er hat einen grandiosen Job gemacht", sagte Magdalena Neuner.

Zittrig wirkte Birnbacher zumindest nach Außen nicht, obwohl ihn im Stadion 26 000 Fans begutachteten. "Es war gar nicht so leicht, vor so einem Publikum zu schießen", sagte er. "Die Anspannung ist nicht so gering." Eine Mischung aus dieser Anspannung und einer gehörigen Portion Nervosität war es dann auch, die Schlussläufer Arnd Peiffer zu schaffen machte. Nachdem er die Strafrunde im Liegendschießen noch gerade so vermieden hatte, erwischte es ihn im abschließenden Stehendschießen. Über Bronze konnte er sich so nur bedingt freuen. "Klar ist eine Medaille schön", sagte Arnd Peiffer. "Aber wenn man so nah an Gold dran ist, tut es ein bisschen weh." (Tsp)

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