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Biathlon: WM-Silber für Greis

Mit "Raketen" unter den Füßen und der Laufbestzeit hat Michael Greis eindrucksvoll die Medaillenflaute der deutschen Herren bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Antholz beendet.

Antholz - Nach dem Fehlstart zum WM-Auftakt im Sprint und einer deutlichen Steigerung in der Verfolgung landete der dreimalige Olympiasieger auf Platz zwei im Einzelrennen über 20 Kilometer. Trotz zwei Strafminuten für zwei verfehlte Scheiben hatte er im Ziel nur 26,8 Sekunden Rückstand auf Raphael Poiree. Der 32-jährige Franzose verdankte den achten WM-Sieg seiner nach der Saison zu Ende gehenden Laufbahn dem makellosen Schießen. Platz drei ging an den Tschechen Michal Slesingr.

Team-Routinier Ricco Groß (Ruhpolding) traf wie erwartet alle 20 Scheiben und belegte mit 1:37,8 Minuten Rückstand den neunten Platz. Er verbesserte damit deutlich seine Ausgangsposition im Kampf um die Staffelplätze. Der Oberhofer Alexander Wolf wurde mit der viertschnellsten Laufzeit des Tages und drei Strafminuten 13. Andreas Birnbacher (Schleching) und Sven Fischer (Oberhof) landeten auf den Rängen 19 und 20.

"Anfangs habe ich gar nicht gemerkt, dass ich so schnell unterwegs war, denn der unmittelbar vor mir gestartete Slesingr kam einfach nicht näher", sagte Michael Greis. "Als ich dann an Ricco und dem Russen Kruglow vorbei fuhr, habe ich mich gewundert, wie leicht das ging. Danke an die Techniker. Sie haben mir einen Granatenski gezaubert." Greis hatte die dritte Medaille nach den zwei goldenen von Magdalena Neuner zum WM-Auftakt für das deutsche Team gewonnen. Da wusste der in der ersten Gruppe gestartete Allgäuer aber noch nicht, welcher Platz am Ende herausspringen würde - und ärgerte sich noch über die zwei Schießfehler. "Mir fehlte heute das Selbstbewusstsein am Stand. Ich hätte mir mehr Zeit lassen sollen, habe zu schnell abgedrückt."

Lob vom Bundestrainer

Greis habe alles richtig gemacht, sagte Bundestrainer Frank Ullrich. Dass Greis mit zwei Minuten noch aufs Podest laufen könne, hätte er nicht für möglich gehalten. "Wenn Michi beim letzten Schießen fehlerfrei bleibt, gewinnt er." In das Lob bezog Ullrich auch Ricco Groß ein: "Groß bleibt eben Groß - ein Großer." Der Ruhpoldinger verausgabte sich in seinem ersten Start dieser WM. "Am Schießstand zitterten mir die Beine. Den Kampf um die Null konnte ich aber gewinnen, den auf der Strecke nicht", sagte Groß. Im Ziel rang er minutenlang zusammengekauert um Luft und übergab sich.

Wie sehr die Rennen in kurzer Folge an der Substanz der Skijäger zehren, zeigte sich beim bisherigen Doppelsieger Ole Einar Björndalen. Mit der drittschnellsten Laufzeit, aber sechs Schießfehlern landete er nur auf dem 32. Platz. (Von Uwe Jentzsch, dpa)

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