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Sport: Bielefeld stürmt an die Spitze

814 Tage nach dem Abstieg meldet sich der Aufsteiger mit einem 3:0 über Bremen zurück

Bielefeld (dpa/Tsp). Bochum jagt Bielefeld – wer hätte das gedacht? Zum dritten Mal in der 39-jährigen Geschichte der Fußball-Bundesliga führt Arminia Bielefeld die Tabelle an. Vor einem anderen Aufsteiger, dem VfL Bochum, der zuvor – zum ersten Mal in seiner Geschichte – ganz oben gestanden hatte.

Auf der Alm herrschte gestern Festtagsstimmung. Der starke Neuling feierte mit einem 3:0 (1:0) über Werder Bremen einen trefflichen Einstand. Kapitän Bastian Reinhardt, Artur Wichniarek und Massimiliano Porcello erzielten am Sonntag vor 25 148 Zuschauern die Tore gegen den Uefa-Cup-Teilnehmer, der seit 18 Jahren nicht mehr in Bielefeld gewinnen konnte. Bremens Fehlstart in die 40. Bundesliga-Saison wurde von zwei Platzverweisen gekrönt. Fabian Ernst sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte, Tjikuzu musste kurz vor Schluss nach einer Notbremse mit Rot vom Platz.

„Wir sind mit der erfolgreichen Zweitliga-Spielweise wieder gut zurechtgekommen, haben sehr diszipliniert und kompakt gespielt“, freute sich Arminias Trainer Benno Möhlmann über den erfolgreichen Einstand seiner Mannschaft. Bremens Trainer Thomas Schaaf kam um Komplimente für den Neuling nicht herum: „Bielefeld hat das clever gemacht. Wir waren nicht in der Lage, Tore zu schießen.“

Schaaf startete ohne Mittelfeld-Chef Krisztian Lisztes, dafür aber mit drei Stürmern. Doch bevor sich Ailton, Angelos Charisteas und Markus Daun richtig entfalten konnten, geriet die umgekrempelte Abwehr der Bremer in Gefahr. Leidtragender war Werders früherer Amateur-Torhüter Pascal Borel. Der Nachfolger des zum FC Schalke 04 gewechselten Frank Rost musste bei seinem Bundesliga-Debüt schon nach 16 Minuten hinter sich greifen. Der SV Werder, der nach den Ausfällen von Kapitän Frank Baumann, Mladen Krstajic und dem Mainzer Neuzugang Manuel Friedrich die Abwehrformation komplett umstellen musste, enttäuschte.

Bielefeld hatte zwar ebenfalls Probleme in der Abwehr, wirkte aber im Mittelfeld wesentlich druckvoller und kreativer als die Akteure von Trainer Thomas Schaaf. So wird kaum die Zielsetzung Uefa-Cup-Teilnahme zu realisieren sein. „Wir sind leider sehr früh in Rückstand geraten. Danach haben wir ins Spiel zurückgefunden und versäumt, den Ausgleich zu erzielen“, sagte Schaaf.

Sein Bielefelder Amtskollege, Benno Möhlmann, gab sich 814 Tage nach dem fünften Abstieg der Arminia vergleichsweise bescheiden: „Wir haben heute nach hinten gut gearbeitet. In der zweiten Halbzeit hatten wir phasenweise Probleme mit unserer Kraft. Am Ende konnten wir dann noch etwas zusetzen und auch die Tore machen.“

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