zum Hauptinhalt

Sport: Bittere Revanche

Flensburg-Handewitt deklassiert Magdeburgs Handballer 30:20

Berlin (–cc–). Stefan Kretzschmar machte ein höchst unzufriedenes Gesicht. Verwundern konnte es nicht. Nicht nur, dass Magdeburgs WeltklasseLinksaußen eine äußerst schwache Partie geboten hatte. Ihm und seinen Mannschaftskameraden vom SC Magdeburg droht auch das Aus im Halbfinale der Champions League. Vor 5800 begeisterten Zuschauern in der Campushalle deklassierte der Bundesliga-Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt die Handballer aus der Börde 30:20 (15:11) und schuf sich damit eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am 21. März beim Champions-League-Sieger von 2002. „Das ist ein Scheiß-Ergebnis für uns“, sagte Kretzschmar,

Dabei konnten sich die Magdeburger bei ihrem Torhüter bedanken, dass sie nicht noch klarer besiegt wurden. Johannes Bitter, der 21-Jährige, wird sicher bald von Bundestrainer Heiner Brand eine Einladung erhalten. Er parierte nicht weniger als vier Siebenmeter. „Bei ihm muss man anders werfen als bei anderen Torhütern“, sagte Flensburgs Däne Lars Christiansen. Beherzigt hat er das allerdings nicht immer, denn bei seinem Strafwurf scheiterte auch er am 2,03 Meter großen Schlussmann.

An Bitter lag es noch am wenigsten, dass die Magdeburger am Ende so chancenlos waren. Stefan Kretzschmar kam kaum zum Zuge und warf sogar einen Siebenmeter neben das Tor. Für ihn sprang Joël Abati als Torschütze ein. Der Franzose, nach einem Foul in der Anfangsphase später bei jeder Aktion ausgebuht und mit dem Plakat „Abati nach Hollywood“ bedacht, war am Ende mit sieben Toren erfolgreichster Werfer der Gäste.

Ansonsten aber schienen die Magdeburger die überraschende Bundesliga-Niederlage beim Abstiegskandidaten Wilhelmshaven noch nicht so recht verkraftet zu haben. Dabei hätten sie mit breiter Brust auftreten können, hatten sie doch beide Bundesliga-Duelle mit den Flensburgern gewonnen. Im Hinspiel hieß es in Flensburg sensationell hoch 30:19 für Magdeburg.

Doch gestern gingen die Gastgeber ganz anders zu Werke. „Wir hatten die Bundesligaspiele genau studiert und wussten, wie wir die Magdeburger packen können“, sagte Flensburgs früherer Nationaltorhüter Jan Holpert, der Bitter kaum nachstand. Beim 26:18 waren es erstmals acht Tore Vorsprung, am Ende waren es gar zehn Treffer Unterschied. Und nicht nur Kretzschmar war geknickt.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false