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Sport: Blackout in Madrid

Eine kurze Schwächephase beschert Alba Berlin im Uleb-Cup eine 84:92-Niederlage bei Estudiantes

Berlin - Drei Minuten veränderten alles. Zur Pause hatten die Basketballer von Alba Berlin bei Estudiantes Madrid noch 49:40 geführt und konnten sich Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg im Uleb-Cup machen. Doch dann erlebten die Berliner ein Debakel. Sie mussten hilflos miterleben, wie die Gastgeber mit einer 19:0-Serie davonzogen. Es waren die Minuten des spanischen Nationalspielers Iker Iturbe: Er machte elf seiner 24 Punkte in dieser Phase. Plötzlich mussten die Berliner einem hohen Rückstand hinterherlaufen, den sie bis zum Ende des dritten Viertels nicht verringern konnten (63:75), sie verloren den Spielabschnitt 14:35. Das Spiel war nun nicht mehr zu gewinnen. Alba unterlag in der Gruppe A 84:92 und steckte im dritten Uleb-Cup-Spiel die dritte Niederlage ein. „Schade, es war mehr drin“, sagte Teammanager Henning Harnisch, der die Minuten nach der Pause als „Blackout“ bezeichnete, „so kann man nicht gewinnen“.

Berlins Trainer Henrik Rödl hatte vor dem Duell gesagt: „Wir müssen irgendwann anfangen zu gewinnen, sonst brauchen wir gar nicht zu rechnen.“ Vier der sechs Teams erreichen das Achtelfinale, für die ehrgeizigen Berliner das Minimalziel, soll doch in den nächsten Jahren aus dem deutschen ein europäisches Topteam werden. Doch nun hat Alba in der Gruppe A erst einmal seine Position als Tabellenletzter gefestigt. Nächster Gegner ist am kommenden Dienstag das Team von Euphony Bree aus Belgien. Noch ist für Alba zwar nichts verloren, doch der Druck wird immer größer.

Vor einer Woche hatte Alba mit 20 Punkten Unterschied bei Lukoil Academic Sofia verloren und war vorgeführt worden, doch in Madrid sollte die Wende kommen. Optimistisch hatte die Berliner das 99:98 nach Verlängerung in Oldenburg am Sonnabend gestimmt, ein Spiel, in dem der ungeschlagene Tabellenführer der Bundesliga endlich auch national gefordert worden war.

Gestern lagen die Berliner bei den bis dahin ebenfalls noch sieglosen Spaniern schnell 5:16 zurück und schienen chancenlos zu sein. Madrids Center William McDonald hatte zu diesem Zeitpunkt schon sieben seiner elf Punkte im ersten Viertel gemacht (23 insgesamt). Die Berliner, die sich in der Anfangszeit unter dem Korb gar nicht durchsetzten konnten, ließen sich nicht verunsichern und kämpften sich bis Ende des ersten Viertels auf 23:24 heran. Dreipunktewürfe von Matej Mamic (2), Hollis Price und Mike Penberthy machten das Spiel wieder offen. Im zweiten Spielabschnitt zogen die Gäste sogar auf 37:26 davon und führten zur Halbzeit 49:40. „Da haben wir das Spiel kontrolliert“, sagte Harnisch. Dann kamen die schwachen drei Minuten, die Alba Berlin nicht mehr aufholen konnte. Zwei Dreipunktewürfe in letzter Minute von Penberthy und Mamic, mit 18 und 25 Punkten Albas beste Werfer, reichten nicht mehr, um das Spiel noch zu kippen. Tsp

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