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© AFP

Blagota Sekulic: Albas Erlöser muss warten

Albas sehnsüchtig erwarteter Center ist endlich da. Doch Blagota Sekulic, der bis zu einem Wachstumsschub Spielmacher war, darf am Donnerstag gegen Barcelona wohl allenfalls eine Nebenrolle spielen.

Berlin - Fünf TV-Kameras verfolgten jeden Schritt von Blagota Sekulic. Selten zuvor wuselten bei einem Training von Alba Berlins Basketballern so viele Mitarbeite von TV-Teams und Fotografen herum. Albas zuletzt einziger gesunder Center Adam Chubb schnappte sich eine Matte, blickte kurz zu seinem neuen, begehrten Konkurrenten und ließ sich weit entfernt zum Aufwärmen nieder.

Sekulic, der 26 Jahre alte Neuzugang von Aris Saloniki, dürfte sich geschmeichelt gefühlt haben angesichts des großen Interesses – hätte er nachgefragt, wer da vor ihm stand, wäre ihm bewusst geworden, dass die Berliner seine Ankunft zwar schätzen, er als ersehnter Erlöser unter dem Korb aber nicht Stadtgespräch Nummer eins ist. Die TV-Teams kamen von TV Berlin, FAB und vor allem von der Medienakademie, deren zahlreiche Studenten Übungsfilme mit Alba in der Hauptrolle drehten.

Er stammt aus Podgorica - wie Trainer Pavicevic

Sekulics Rolle könnte größer werden, wenn er sich als Rebound-Fänger, Werfer und Ersatz für den verletzten Patrick Femerling einen Namen gemacht hat. Bis er 16 Jahre alt war, war er Spielmacher, nach einem Wachstumsschub wechselte er die Position. „Ich gebe einem Team viel Energie, liebe Körperkontakt und spiele hart in der Defensive und Offensive“, sagte Albas neue Nummer zehn kurz nach dem Medizin-Check. Nach so viel Eigenlob verstummte er, es sollten ihn doch lieber andere beschreiben.

Nur so viel noch: Er habe Saloniki verlassen, „weil ich mich hier mehr verbessern kann“, schließlich spielt Alba in der Europaliga, die Griechen aber nur im unterklassigen Euro-Cup. Dass Saloniki in finanziellen Schwierigkeiten steckt, beschleunigte die Freigabe. Der Montenegriner Sekulic stammt wie Alba-Trainer Luka Pavicevic aus Podgorica. Pavicevic war ein Hauptgrund für den Wechsel. „Er hat mir gesagt, dass ich perfekt ins Team passe“, berichtet Sekulic, dessen Vertrag zunächst bis zum Saisonende gilt. Sein Können darf er am Donnerstag in der Europaliga gegen den FC Barcelona (20.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) aber womöglich noch nicht zeigen. „Das könnte zu früh sein“, sagt Pavicevic, schließlich kennt der Neue Albas Spielweise noch nicht. Bis ihn wieder TV-Kameras verfolgen, wird Blagota Sekulic sich wohl noch etwas gedulden müssen.

Helen Ruwald

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