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Sport: Blatter gibt Versäumnisse bei Frings-Urteil zu

Berlin - So kleinlaut hat man Joseph Blatter selten gesehen. Im Keller des Berliner Olympiastadions kritisierte der Präsident des Weltverbandes Fifa sich und seinen eigenen Verband: „Die Entscheidung sollte mehr als einen Tag vor dem Spiel kommen.

Berlin - So kleinlaut hat man Joseph Blatter selten gesehen. Im Keller des Berliner Olympiastadions kritisierte der Präsident des Weltverbandes Fifa sich und seinen eigenen Verband: „Die Entscheidung sollte mehr als einen Tag vor dem Spiel kommen.“ Er gab auch zu, dass „wir Nachholbedarf in der Auswertung von Fernsehbildern haben, die in einem Disziplinarfall gebraucht werden“. Daraus müsse man für die Zukunft lernen, „das nehme ich auf meine Kappe“.

Was war passiert? Am Sonntag hatte der Weltverband Fifa die deutschen Nationalspieler im Kollektiv freigesprochen von den Prügel-Vorwürfen nach dem Viertelfinale gegen Argentinien. Am Montag waren neue Filmaufnahmen aufgetaucht, die zeigen, wie Torsten Frings eben doch seine Hände unnatürlich dem Argentinier Julio Cruz entgegenstreckte. Daraufhin sperrte die Fifa Frings für das gestrige WM-Halbfinale gegen Italien und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 5000 Schweizer Franken.

Die ungewohnt kleinlauten Töne änderten allerdings am Urteil nichts mehr. Dass nun Bilder aufgetaucht sind, die angeblich zeigen, dass Frings vorher geschlagen wurde – auch sie kommen zu spät. „Wir sind mit diesem Fall durch alle Höhen und Tiefen gegangen“, sagte Horst R. Schmidt, Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dem Tagesspiegel. Natürlich habe die Fifa das Recht, einen Disziplinarfall neu aufzurollen, wenn sie zu neuen Erkenntnissen gelange, sagte Schmidt, „aber es hat sich ja offenbar um bereits bekannte Bilder gehandelt“. Trotzdem akzeptierte der Verband das Urteil. „Wenn Torsten Frings aktives Handeln nachgewiesen wird, dann wird er bestraft. Das gefällt uns nicht, aber wir müssen damit leben und schnell zur Tagesordnung übergehen.“ AG/ide

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