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Sport: Blockieren verboten

Nachspielzeit im Westfalenstadion. Der Dortmunder Christian Wörns „blockt“, wie er es später nennt, mit der Schulter den Nürnberger Stefan Kießling.

Nachspielzeit im Westfalenstadion. Der Dortmunder Christian Wörns „blockt“, wie er es später nennt, mit der Schulter den Nürnberger Stefan Kießling. Dieser bleibt benommen am Boden liegen, was Wörns später als „miese schauspielerische Leistung“ bezeichnet. Schiedsrichter Peter Gagelmann hat die Szene nicht gesehen. Ist das ein Fall für den Kontrollausschuss, Herr Fröhlich?

Der Kontrollausschuss greift immer dann ein, wenn der Schiedsrichter keine eigene Wahrnehmung zu einem Vorgang hatte. Wenn Peter Gagelmann den Vorgang bewertet hätte und zum Beispiel eine Karte gezeigt hätte, wäre der Fall für den Kontrollausschuss erledigt gewesen. Natürlich wird von den Schiedsrichtern erwartet, alles zu sehen, was auf dem Feld passiert. Doch zeigen einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, dass das wieder schwieriger wird. Falls der Kontrollausschuss nun beschließt im Fall Wörns einzugreifen, sind die Fernsehbilder sehr hilfreich.

Darauf ist zu erkennen, dass Wörns seinen Blick ausschließlich auf den Spieler Kießling richtet. Es geht überhaupt nicht um den Ball. Was er Blockieren nennt, ist in Wahrheit ein heftiges Rempeln, bei dem der linke Arm bewusst in den Spieler Kießling gerammt wird. Es geht nur um das Umchecken des Gegners. Nach den Fernsehbildern hätte ich eine Rote Karte für angemessen gehalten.

Der Fall ist aber nicht zu vergleichen mit dem von Valerien Ismael von Bayern München, der zuletzt vom Kontrollausschuss für drei Spiele gesperrt worden ist. Bei Ismael war relevant, dass er nach einer Provokation eine Tätlichkeit in Form eines Ellbogenchecks verübt hat.

Lutz Michael Fröhlich

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