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Sport: Bloß keine dicken Beine

Hertha im Trainingslager mit neuem Fitness-Coach

Berlin - Manchmal, aber nur manchmal stellt sich Hertha BSC cleverer an als die deutsche Nationalelf. Während die Mannschaft von Joachim Löw das WM-Finale im Flugzeug nach Hause verpasste, hatten die Berliner den Ablaufplan für den ersten Tag im Trainingslager so angelegt, dass dem gemeinsamen Fernsehen im Hotel nichts im Wege stand. Um 12.35 Uhr flog die Mannschaft von Berlin-Tegel in ihr achttägiges Trainingslager im Allgäu ab. Nach der Landung um 13.50 Uhr am Flughafen Memmingen ging es per Bus zum Testspiel gegen den Bezirksligisten FC Isny, das die Berliner mit 8:0 (3:0) gewannen.

Um 20 Uhr schließlich war die Ankunft im Teamhotel in Oberstaufen geplant, wo vor allem Herthas neuer Torwart Maikel Aerts das Endspiel seiner Holländer gegen die Spanier mit Interesse verfolgt haben dürfte. Ebenso wie WM-Fahrer Gojko Kacar, der Sonntagabend aus dem Heimaturlaub zurückkehren musste.

Im Hotel des ehemaligen Nationalspielers Karl-Heinz Riedle wird sich Kacar, den der Hamburger SV immer noch umwerben soll, an einige Neuerungen gewöhnen müssen. Dazu gehören die Morgenläufe um 7.30 Uhr, die auch im Trainingslager fortgesetzt werden. Oder die U-23-Spieler Marvin Knoll (19, Mittelfeld) und Alfredo Morales (20, Abwehr), die den 27-Mann-Kader komplettieren. Und vor allem daran, dass Henrik Kuchno neuer Konditionstrainer ist. Der 36-Jährige war bisher für das Höhentraining bei Hertha zuständig, sein Vorgänger Carsten Schünemann ist das künftig nur noch für Amateure und Junioren. Die Degradierung des 41-Jährigen, der 2002 mit Huub Stevens zu Hertha kam, dürfte nicht wenig mit den schlechten Laktatwerten vieler Spieler zusammenhängen.

Kuchno soll nun für bessere Ausdauer sorgen, denn, so sagt Trainer Markus Babbel: „In der Zweiten Liga werden wir auf viele Mannschaften treffen, die über Zweikampfstärke und Laufbereitschaft kommen. Da werden wir auch im Spiel dicke Beine bekommen, daher brauchen wir die Fitness.“

Neben der konditionellen Grundlage will der Trainer seiner Mannschaft auch den ersten spielerischen Schliff verpassen. Dafür stehen insgesamt drei Testspiele auf dem Programm, neben der Partie in Isny geht es am Mittwoch gegen den Landesligisten TSV Kottern und am Samstag gegen den Regionalligisten SSV Ulm. Am Tag darauf geht es zurück nach Berlin, bevor vom 1. bis 8. August das zweite Trainingslager im österreichischen Feldkirchen ansteht. Sechs Tage später wartet in der ersten DFB-Pokalrunde der Regionalligist SC Pfullendorf, bevor eine Woche darauf gegen Oberhausen die Zweitligasaison beginnt. Hoffentlich nicht bereits mit dicken Beinen. ist/dob

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