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Sport: Bochum erdet Gladbach

Der VfL stoppt den Höhenflug der Borussen

Hans Meyer hatte einen Wunsch, der sich nicht mehr erfüllen ließ. „Ich hätte lieber in Köln verloren und gegen Bochum gewonnen“, sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach der 0:1-Niederlage gegen den VfL Bochum. Nach zwei Siegen hintereinander endete der kleine Höhenflug der Gladbacher im Abstiegskampf gegen den Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet. Die Borussia verpasste den Sprung von den Abstiegsplätzen, ihr neuer Angstgegner Bochum hingegen feierte im Borussia-Park den ersten Auswärtssieg in dieser Saison.

Der Treffer von Dennis Grote, den Bochums Trainer Marcel Koller für den formschwachen Stanislav Sestak in die Startelf genommen hatte, brachte Gladbach nach einer halben Stunde völlig aus dem Konzept. „In den ersten 25 Minuten haben wir gezeigt, dass wir viel Selbstvertrauen getankt haben“, sagte Meyer. „Ich hatte vorher gesagt, dass wir ruhig weiterspielen müssen, falls es lange 0:0 steht oder wir in Rückstand geraten.“ Nach dem 0:1 durch Grotes Fernschuss aber „herrschte bis zur Halbzeit totales Chaos bei uns“.

Allerdings verteidigten die Bochumer ihren knappen Vorsprung in der zweiten Halbzeit mit viel Geschick. Nur in der Schlussphase, als die Gladbacher alles nach vorne warfen, wurde es für den VfL noch einmal richtig gefährlich. Weil die Borussen aber auch beste Chancen zum Ausgleich ungenutzt ließen, sagte ihr Spielmacher Alexander Baumjohann: „Wir hätten noch eine Stunde spielen können, wir hätten wohl kein Tor mehr geschossen.“

So war der Sieg der Bochumer gegen ihren Lieblingsgegner keineswegs unverdient. Der VfL blieb im 15. Pflichtspiel hintereinander gegen die Gladbacher unbesiegt, seit 1997 haben sie gegen die Borussia nicht mehr verloren. Vor allem aber haben sie in den sieben Begegnungen der Rückrunde jetzt bereits 14 Punkte gegen den Abstieg gesammelt – drei mehr als die Gladbacher. Bochums Mittelfeldspieler Christoph Dabrowski bekannte nach dem Sieg, dass es ihn „schon ein wenig gestört“ hatte, dass vorher nur von den „Wunderdingen“ der Borussen zu hören und zu lesen war. „Das haben wir jetzt geradegerückt.“ (dpa)

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