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Sport: Bock aufs Gewinnen

Der Bock ist endlich umgestoßen. Sicher, Thorsten Fink, der immer noch neue Trainer des Hamburger SV, hätte sich auch irgendwie anders ausdrücken können.

Der Bock ist endlich umgestoßen. Sicher, Thorsten Fink, der immer noch neue Trainer des Hamburger SV, hätte sich auch irgendwie anders ausdrücken können. Das Bild mit dem Bock gehört irgendwie in den Achtzigerjahre-Fußball. Und doch war es genau der richtige Satz, den der 43-Jährige nach dem 2:0-Sieg der Hamburger über Hoffenheim wählte. Drei Mal spielte der Verein unter ihm jetzt unentschieden, weshalb allen klar war, dass das erste Spiel, das nicht unentschieden endet, eine Tendenz zeigen würde für den abstiegsbedrohten Bundesligisten. Nun also ist das vierte Fink-Spiel gewonnen worden. Und Hamburg atmete durch.

Man muss sich das mal vorstellen: Seit März hat der HSV, ein Koloss im deutschen Fußball, kein Heimspiel mehr gewinnen können. Das einzige Gründungsmitglied der Bundesliga 1963, das bisher nie abgestiegen ist, drohte wegzubrechen. Finks Vorgänger, Michael Oenning, ein Feuilletonist unter den Trainern, war der Aufgabe nicht gewachsen. Oenning orakelte nur noch, seine Spieler stolperten nur noch. Der HSV kaufte Fink, als Spieler der Bayern eher ein Handwerker denn ein Freigeist, vom FC Basel weg, und siehe da: Fink kriegt den Laden in den Griff und mit seiner Mannschaft den Umkehrschwung. Plötzlich können die Profis wieder laufen, ihre Körpersprache ist eine andere, überall ist mehr Spannung, Zug und Freude drin. Ob Guerrero, Jansen, Drobny oder Westermann, sie kommen langsam wieder in Tritt. So steigt man nicht ab.

Ganz unabhängig vom Sprung des HSV in der Tabelle weg von den Abstiegsplätzen: Dieser Sieg, der erste nach endlosen zehn Versuchen, ist gut fürs Gemüt. Das macht vielleicht Bock.

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