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Zu spät: Darmstadts Heller trifft zur Führung beim BVB.

© afp

Borussia Dortmund - Darmstadt 98 2:2: Aufsteiger Darmstadt schockt den BVB

Rückschlag für Borussia Dortmund: Im Spiel gegen Aufsteiger Darmstadt 98 kam die Elf von Thomas Tuchel im eigenen Stadion nicht über ein Unentschieden hinaus.

Thomas Tuchel stand regungslos am Spielfeldrand, die Hände hatte er tief in den Taschen seiner schwarzen Trainingshose vergraben. Dortmunds Trainer wirkte gefasst, aber innerlich wird es in ihm gebrodelt haben: Sein Team lag gegen Darmstadt 98 hinten und tat sich schwer gegen einen gut organisierten und leidenschaftlich kämpfenden Gegner.

Am Ende kam der BVB vor 81.359 Zuschauern im ausverkauften Stadion über ein 2:2 (0:1) nicht hinaus. Eine Woche vor dem Gipfel in München war der Verlust von zwei Punkten ärgerlich, weil die Dortmunder das Spiel nach einem frühen Rückstand drehten, um sich in der Schlussminute den Sieg noch entreißen zu lassen. Dortmunds Kapitän Mats Hummels sprach von einem „extrem unnötigen Punktverlust“, sein Kollege Ilkay Gündogan ergänzte: „Es war schon gegen Hoffenheim ärgerlich, dass wir das Spiel nicht gewinnen, heute ist es genauso. In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig getan, das wissen wir.“

Darmstadt als "ekliger Kontrahent"

Im Gegensatz zum 1:1 in Hoffenheim, als Tuchel seine Leistungsträger Gündogan und Mchitarjan zunächst draußen gelassen hatte, begann der Schwabe dieses Mal mit seiner stärksten Besetzung. Der selbsternannte krasseste Außenseiter der Bundesligageschichte hat mit dem Unentschieden auf Schalke und dem Sieg in Leverkusen Eindruck hinterlassen, Tuchel wollte gegen den Aufsteiger kein Risiko eingehen.

Das Team von Dirk Schuster will jedem Gegner ein „ekliger Kontrahent“ sein. Beim Unentschieden auf Schalke und beim Sieg in Leverkusen hatten sie mit Mann und Maus das eigene Tor verriegeln und ihr Heil mit langen Bällen auf den pfeilschnellen Marcel Heller gesucht. In Dortmund standen sie höher, um den Dortmunder Kombinationsfußball früh zu stören.

Der BVB überzeugte nicht

Das funktionierte gut, weil sich die Hessen immer wieder spielerisch in Szene setzen konnten. Dortmund übernahm zwar von Beginn an die Initiative, aber die Darmstädter Gegenangriffe hatten es in sich. Einer von ihnen fand ins Ziel, in der 17. Minute verwandelte Heller eine Flanke von Jerome Gondorf volley, es war ein sehenswertes Tor. Dortmund hätte die Verhältnisse schnell zurechtrücken können, doch Aubameyang scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position, auch Schmelzer vergab fahrlässig.

Überzeugend war es nicht, was die Gastgeber boten, Gefahr gab es lediglich bei den zahlreichen Ecken und Freistößen. Darmstadt wusste sich zu wehren, die Spieler gingen teilweise über die Schmerzgrenze hinaus. So spielte Peter Niemeyer nach einem schmerzhaften Zusammenprall mit Gündogan mit einem Kopfverband weiter. In der zweiten Hälfte verstärkte der BVB den Druck und belagerte den gegnerischen Strafraum dauerhaft. Die Bemühungen wurden belohnt, Pierre-Emerick Aubameyang stellte mit seinen beiden Treffern (63. und 71.) Minute die Weichen auf Sieg. Der Torjäger aus Gabun traf in allen sieben Saisonspielen, das hat in der Geschichte der Bundesliga noch niemand geschafft. Die Gelbe Wand feierte ihren Rekordmann und den vermeintlichen Sieg. Doch dann kam die 90. Minute, in der Darmstadts unermüdlich rackernder Kapitän Aytac Sulu nach einem Freistoß den Ausgleich erzielte. Was die Darmstädter ausmacht, brachte Mittelfeldspieler Peter Niemeyer auf den Punkt: „Den Leitsatz Mentalität schlägt Qualität leben wir brutal.“

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