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Vier – die magische Zahl. Vor knapp einem Jahr erzielte Robert Lewandowski schon einmal vier Tore gegen Real Madrid.

© imago sportfotodienst

Borussia Dortmund gegen Real Madrid: Dortmund: Vier Tore für ein Wunder

Hoffen auf Stürmer Robert Lewandowski: Der BVB muss im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League ein 0:3 gegen Real Madrid aufholen.

Es gibt da dieses eine Bild. Es zeigt einen jungen Mann mit schmalem, blassen Gesicht. Er trägt ein schwarz-gelb-gestreiftes Trikot, lächelnd streckt er vier Finger seiner rechten Hand in die Höhe. Vier Finger, sie symbolisieren die vier Tore, die Robert Lewandowski gegen Real Madrid geschossen hat.

Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass der Pole Fußballgeschichte geschrieben hat. Es war der 24. April 2013, als Lewandowski den Weltklub im Alleingang bezwang. Vier Treffer in einem Champions-League-Halbfinale, das hat vor ihm noch niemand geschafft. An diese Heldentat wird elfeinhalb Monate später immer wieder erinnert, um die vage Hoffnung zu befeuern, auch in diesem Jahr im prominentesten Europacup-Wettbewerb sehr weit zu kommen. Die Chancen sind minimal nach der Niederlage, die der BVB im Hinspiel einstecken musste. Beim 0:3 in Madrid war die Borussia über weite Strecken chancenlos.

Dass es vorne nicht gelang, die vielen Konterchancen zu nutzen, die sich in der zweiten Halbzeit boten, war vor allem dem Umstand zuzuschreiben, dass Dortmunds bester Spieler eine Gelbsperre absitzen musste. Dass Lewandowski nun wieder ins Team zurückkehrt, ist der Strohhalm, an den sie sich im Revier klammern. Sein Können zeigte der 25-Jährige erst am vergangenen Samstag, als er beim 2:1-Sieg gegen Wolfsburg mitreißenden Fußball zelebrierte.

Vor einem Jahr erzielte Lewandowski gegen Real vier Tore

Es war unglaublich, mit welcher Präsenz der Stürmer das Spielgeschehen bestimmte. Traumhaft seine Ballsicherheit bei höchstem Tempo, sein Gespür für gefährliche Situationen, seine Leidenschaft, mit der er immer wieder den Gegnerkontakt suchte, dieser Instinkt, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Nach dem Spiel geriet Mats Hummels regelrecht ins Schwärmen, als er auf die Darbietungen des Kollegen angesprochen wurde: Dieser Spieler sei wirklich außergewöhnlich, sagte der Innenverteidiger, er halte ihn für einen „der besten drei Stürmer der Welt“. Seine Sätze garnierte der Nationalspieler mit schönen Grüßen an den Deutschen Meister: „Glückwunsch an die Bayern, dass sie ihn nächstes Jahr haben.“ Auch BVB-Trainer Jürgen Klopp stimmte in den Jubelchor ein. Diesem Profi bei der Arbeit zuzuschauen sei „das reinste Vergnügen“.

Wie wird es wohl sein, wenn Lewandowski nicht mehr das schwarz-gelbe Trikot trägt? „Dann werden wir mit jemand anderem spielen“, sagte Klopp, und besonders glücklich blickte er bei dieser Vorstellung nicht in die Runde. Diesen Mann zu ersetzen dürfte schwer bis unmöglich werden. Man dürfe angesichts dieses herben Verlustes nicht in Schwermut verfallen, sagte der Trainer. Niemand dürfe vergessen, „dass er bei uns erst zu dem geworden ist, der er heute ist“. Man könne wieder einen anderen Spieler dahin entwickeln. In München dürfen sie sich freuen: „Wir geben ihn ab kurz vor dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft“, sagte Klopp. „Wahrscheinlich kann er sich sogar noch ein bisschen verbessern, er hat ja noch genug Zeit dafür.“

Als kleiner Trost bleibt, dass der Gepriesene noch bis zum Saisonende für Dortmund spielt. So heute Abend (20.45 Uhr, live auf Sky), wenn es gegen Real zum mutmaßlich letzten Champions-League-Spiel dieser Saison geht. Hummels glaubt, „dass unsere Chancen bei drei Prozent liegen“. Der Hoffnungsträger selbst sagt nicht viel. Er war schon immer ein Mann großer Tore und nicht der großen Worte. Aber sollte sich die Chance bieten, „müssen wir zugreifen“, sagte er: „Wir dürfen keine Angst haben.“

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