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Überzeugender Sieg: Gladbachs Kruse und Herrmann jubeln beim 3:0 über Bayer Leverkusen.

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Update

Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 3:0: Furiose Gladbacher auf Champions-League-Kurs

Überzeugender Sieg gegen den direkten Konkurrenten: Borussia Mönchengladbach hat die direkte Qualifikation für die Champions League so gut wie sicher - Leverkusens Trainer Roger Schmidt zeigte kaum noch Hoffnung.

Die meisten seiner Teamkollegen waren schon auf dem Nachhauseweg, als schließlich auch Tony Jantschke in den verdienten Feierabend startete. Das wichtige Spiel um Platz drei gegen Leverkusen war 3:0 gewonnen, die Tür, die auf direktem Weg in die Champions League führt, damit sperrangelweit aufgestoßen – doch nun bewies der Abwehrspezialist, wie tief er das Gladbacher Wir-denken-von-Spiel-zu-Spiel-Mantra inzwischen inhaliert hat. In geflickter Jeans, die schwarze Ledertasche lässig über die rechte Schulter gelegt, erklärte der 25-Jährige freundlich, aber bestimmt: „Wir gehen die Sache ganz trocken an und flippen hier nicht aus.“

Bei fünf Punkten Vorsprung auf Bayer und dem etwas besseren Torverhältnis fehlt noch ein Sieg, um das Ticket in die Königsklasse sicher lösen zu können. So sieht das auch Jantschke, der betonte: „Nächste Woche wollen wir das fertig machen.“ Nächste Woche, beim Auswärtsspiel in Bremen. Und nach den Erlebnissen aus dem Borussia-Park sieht auch Roger Schmidt den letzten Leverkusener Hoffnungsschimmer bereits in der Weser versinken. „Gladbach“, meinte der Coach der Werkself realistisch, „macht nicht den Eindruck, dass sie die letzten beiden Spiele verlieren werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir noch Dritter werden, ist sehr gering.“

Kießling-Schreck kurz vor der Pause

Die schlechtere Ausgangsposition hatten die Leverkusener schon vor der kurzen Busfahrt an den Niederrhein, das wusste auch Lucien Favre. „Sie wollten unbedingt punkten, für uns aber wäre auch ein 1:1 keine Katastrophe gewesen“, erläuterte Borussias Cheftrainer die Situation, als sein Team kurz nach der Pause durch Max Kruse in Führung gegangen war. Machtlos war in dem Fall auch Bayer-Keeper Bernd Leno, der in der ersten Hälfte zwei Mal glänzend gegen allein vor ihm aufkreuzende Borussen – ein Mal Kruse, ein Mal Patrick Herrmann – pariert hatte.

Leverkusen gelang vor der Pause ein Abseitstor durch Stefan Kießling, der dabei von Schlussmann Yann Sommer hart angegangen wurde und drei Minuten mit ausgestreckten Gliedern regungslos auf der Erde lag. Und sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff fischte Sommer noch einen verdeckten Schuss von Heung-Min Son mit einem glänzenden Reflex aus dem unteren Toreck.

"Es passt einfach alles"

Ein Geistesblitz von Granit Xhaka leitete dann die Führung für die Favre-Elf ein. Der rasch ausgeführte Freistoß des Schweizers landete bei Herrmann, dessen maßgeschneiderten Querpass vor das Tor Kruse über Leno hinweg ins Netz setzte. „Das 1:0 war für uns auf der Trainerbank überraschend“, bekannte Favre, der anschließend miterlebte, wie sein Team gegen nun zunehmend brachiale Leverkusener durch Raffael eine exzellente Konterchance vergab – ehe Herrmann (81.) und Ibrahima Traoré (88.) den Gladbachern das Königsklassen-Ticket abholbereit auf die Geschäftsstelle legten.

Speziell der finale Treffer des eingewechselten Traoré ließ Granit Xhaka frohlocken. Schon beim 2:1 sechs Tage zuvor in Berlin hatte der Guineer den entscheidenden Treffer erzielt, Anlass genug für Xhakas aktuelle Analyse: „Das ist bei uns wie ein Domino-Effekt, es passt einfach alles. Wie bei Traoré, der zwei Mal reingekommen ist und zwei Mal getroffen hat.“ Deshalb wollte der 22-Jährige auch das Urteil von Trainer Favre („Wir spielen eine sehr gute Saison, aber wir haben noch nichts erreicht“) nicht wirklich unterschreiben. Stattdessen erklärte der stets offensive Xhaka: „Ich hoffe, das war es jetzt mit der Champions League – und ich denke es auch.“

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