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Graciano Rocchigiani

© ddp

Boxen: Duell "Rocky" gegen "Tiger" geplatzt

Der 24. Mai sollte für beide Profiboxer der Tag der großen Abrechnung werden. Aber Dariusz Michalczewski und sein Intimfeind Graciano Rocchigiani werden jetzt doch nicht gegeneinander antreten.

Das mit großem Ballyhoo angekündigte dritte Box-Duell zwischen Dariusz "Tiger" Michalczewski und Graciano "Rocky" Rocchigiani ist geplatzt. Organisator Andreas Grajewski hat Rocchigiani ausgeladen. Der Kampftag mit dem Comeback-Fight von Ex-Weltmeister Michalczewski soll aber dennoch wie geplant am 24. Mai in Hannover über die Bühne gehen. "Das Kapitel Rocchigiani ist für mich beendet. Wir suchen jetzt einen neuen Gegner für Michalczewski. Es wird kein Parkwächter sein", erklärte Grajewski.

Nach Angaben des Sportmanagers haben diverse Forderungen des Rocchigiani-Lagers zu der Ausladung des 44 Jahre alten Ex-Champions geführt. Zunächst sei es um die Börse gegangen. Später wollte der in Duisburg lebende "Rocky", der nach seiner Entlassung aus der Haftanstalt Moers-Kapellen im November 2007 zuletzt als Buchautor in Erscheinung getreten war, den Kampf um drei Monate verlegen. "Das hat das Maß voll gemacht", sagte Grajewski.

"Rocky polarisiert die Leute"

Die Agentur, die Rocchigiani vermarktet, erklärte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", dass die vereinbarte Börse für den Kampf nicht abgesichert gewesen sei. Im Gespräch war ein Betrag von rund drei Millionen Euro für jeden der beiden Halbschwergewichtler. Grajewski wies diese Darstellung zurück. Er hatte den Hamburger Rechtsanwalt Peter Wulf mit der Ausarbeitung des Kampfvertrags beauftragt und betrachtete die Ausladung auch mit einem weinenden Auge: "Rocky polarisiert die Leute."

Ob das "Enfant terrible" des Profi-Boxens noch einmal für viel "Kohle" in den Ring klettert, bleibt indessen offen. Das Rocchigiani-Lager will mit anderen Veranstaltern über ein Comeback verhandeln. Bislang standen sich beide Boxer zweimal gegenüber. Als Skandalkampf ging das erste Duell im August 1996 im Hamburger Stadion des FC St. Pauli in die Statistik ein. Weil der überlegene Rocchigiani nach einem Stopp-Signal des Ringrichters nachschlug, wurde er später disqualifiziert. Im Revanchekampf im April 2000 in Hannover hatte der Sohn eines sardischen Eisenbiegers jedoch keine Chance gegen den "Tiger" und ließ in der zehnten Runde das Handtuch werfen. (hu/dpa)

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