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Boxen: Regina Halmich verteidigt WM-Titel

Regina Halmich bleibt Box-Weltmeisterin im Fliegengewicht nach WIBF-Version. Die Karlsruherin feierte am Abend bei ihrem Punktsieg gegen die Ungarin Viktoria Milo ihren 50. Profi-Sieg.

Düsseldorf - Die kleine Katze toppt den großen «Tiger»: WIBF-Box-Weltmeisterin Regina Halmich stürmte am Samstagabend vor 3000 Zuschauern in Düsseldorf mit einem einstimmigen Punktsieg (98:92, 99:92, 97:93) über die Ungarin Viktoria Milo zum 50. Erfolg ihrer Profi-Karriere und setzte damit eine Marke, an der sich Dariusz Michalczewski vergeblich die Zähne ausgebissen hatte. «Das war ein sehr guter Kampf gegen eine starke Gegnerin, so wie ich mir das zum Jubiläum gewünscht hatte. Ich bin ganz zufrieden», sagte die 1,60 Meter große Fliegenwichtlerin nach dem umjubelten Sieg, zu dem via TV-Schaltung auch ihr einstiger «Gegner» Stefan Raab gratulierte.

Halmich hatte ihre acht Zentimeter längere Kontrahentin dabei ebenso sicher im Griff wie seinerzeit den TV-Entertainer bei dem von ihr vorzeitig gewonnenen Showkampf. «Ich habe gedacht: Mein Gott, was hat die Regina heute vor», lobte Universum-Promoter Klaus-Peter Kohl die starke Anfangsphase. Die Titelverteidigerin machte sofort Druck, setzte immer wieder klare Treffer und lag zur Halbzeit der zehn Runden bereits auf allen Punktzetteln entscheidend vorn.

Daran änderte sich in der Folge kaum etwas, auch wenn die anfangs zurückhaltende Herausforderin («Ich hatte zu viel Respekt») vor allem in der Schlussphase das eine oder andere Mal traf. Aber zu selten, um die seit elf Jahren thronende Weltmeisterin gefährden zu können. «Regina hat unsere Marschroute konsequent umgesetzt. Ich denke, das Urteil geht selbst in dieser Höhe in Ordnung», befand Trainer Torsten Schmitz zu Recht.

Die Karlsruherin stieg zwar mit einigen Blessuren an beiden Augen aus dem Ring. Der Freude am Boxen tat dies offensichtlich aber keinen Abbruch. «Ein weiteres Jubiläum wird es sicher nicht geben. Aber ich werde weitermachen, so lange mich das Publikum noch will. Ich möchte auf dem Höhepunkt aufhören, nicht erst dann, wenn die Leute sagen: Jetzt kommt die schon wieder», kündigte die 29 Jahre alte deutsche Box-Queen an. Im September soll der nächste Auftritt steigen. Alles weitere ist offen. «Ich denke nur noch von Kampf zu Kampf.»

Das sieht Zsolt Erdei anders. Der 31 Jahre alte Ungar verteidigte seinen WBO-WM-Titel im Halbschwergewicht gegen den Australier Paul Murdoch überzeugend mit einem technischen K.o.-Sieg in der zehnten Runde und meldete nachhaltig seine Ambitionen für größere Aufgaben an. «Zsolt ist bereit, jeden Weltmeister der anderen Verbände zu boxen. Ich bin davon überzeugt, dass er alle schlagen kann», versicherte Trainer Fritz Sdunek nach dem 24. Erfolg seines ungeschlagenen Schützlings. (Von Gert Glaner, dpa)

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