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Verdeckt, aber nicht verschreckt. Die drei Berliner im Kreis ihrer Mannschaft nach dem Spiel gegen Japan in Tokio.

© Imago/Aflosport

Update

BR Volleys: Drei Berliner für Australien

Mit Paul Carroll, Luke Perry und Nehemiah Mote spielen drei Profis der BR Volleys zurzeit mit Australien um die Qualifikation für Rio. Für ihren Berliner Klub hat das nicht nur Vorteile.

Vergangene Saison waren sie noch gemeinsam für die BR Volleys in der Bundesliga tätig, nun treffen sie als Gegner beim Volleyball-Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro aufeinander. Im Duell der Australier gegen Gastgeber Japan zog der ehemalige Co-Trainer der Volleys Koichiro Shimbo vor 10.000 Zuschauern in Tokio am Donnerstag gegen seinen ehemaligen Diagonalangreifer Paul Carroll allerdings den Kürzeren.

Seit dem 28. Mai kämpfen acht Teams aus fünf Kontinenten im Modus jeder gegen jeden um die ersten drei Plätze, die zum Start beim olympischen Volleyball-Turnier in Rio berechtigen. Trotz der Konkurrenz aus Frankreich, Polen, China, Japan, Iran, Venezuela und Kanada wurden Carrolls Team Australien im Vorfeld gute Chancen eingeräumt. Den Australiern kommt entgegen, dass sich neben den Erstplatzierten auch das beste Team aus Asien/Ozeanien für Rio qualifiziert.

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Für die BR Volleys und ihren Manager Kaweh Niroomand ist es sehr interessant, was momentan in Japan passiert. Neben Diagonalangreifer Caroll haben die Volleys mit dem jungen Libero Luke Perry und Mittelblocker Nehemiah Mote zwei weitere Nationalspieler Australiens verpflichtet. Paul Caroll, der in seine sechste Saison mit den Volleys geht, kam bisher nur zu sporadischen Einsätzen, überzeugte jedoch als Bankspieler gegen Frankreich und Japan. „Gegen Japan hat er alle entscheidenden Bälle verwandelt und seine gute Form der letzten Wochen bestätigt. Er strotzt vor Selbstvertrauen und war richtig heiß vor Beginn des Turniers“, sagt Niroomand.

Volleys-Manager Niroomand kritisiert den Qualifikations-Modus

Mittelblocker Mote, der zuletzt mit Bühl in der Bundesliga überzeugte, beeindruckt auch bei der Nationalmannschaft mit durchschlagskräftigen Angriffen. Sein Nationaltrainer beschreibt ihn als stets konzentrierten und extrem positiven Typen. Und auch Libero Luke Perry spielt trotz seiner jungen 20 Jahre ein sehr solides Turnier. Niroomand sieht als Vorteil an diesen Qualifikationsturnieren für den Klub besonders, dass die Spieler wichtige Erfahrungen und engen Situationen sammeln:  „Solche Turniere brauchen die Spieler, sie werden sich sportlich deutlich steigern.“

Dass gleich drei Spieler aus seiner Mannschaft eventuell müde und unausgeruht zur Saisonvorbereitung stoßen werden, sieht er nicht als Problem. Sein „Sportlerherz“ wünsche ihnen die Olympia-Teilnahme, das sei es absolut wert. Aus Vereinssicht sei das aufgeblähte Programm mit sieben Spielen auf höchstem Niveau in neun Tagen natürlich problematisch, seien die Vereine und Spieler doch die Leidtragenden. „Carroll wurde am Sonntag in Berlin Deutscher Meister und musste wenige Tage später bereits zur Nationalmannschaft ins Trainingslager reisen. Das kann nicht gesund sein“, sagt Niroomand.

Niederlage im ersten Spiel

Nachdem die australische Auswahl das wichtige Spiel zu Beginn gegen den Iran verloren hatte (0:3), folgten ein Sieg gegen Venezuela (3:1) und eine knappe Niederlage gegen Kanada (2:3).  Im Spiel gegen Frankreich trumpfte Carroll mit 31 Punkten bei einer Angriffsquote von 67 Prozent auf, konnte die 1:3-Niederlage seines Teams gegen den Favoriten Frankreich jedoch nicht verhindern (Video der Schlussphase hier). Zuletzt fuhren die Australier nun umkämpfte Sieg gegen Japan (3:0) und China (3:1) ein.

Das entscheidende Spiel steht für Caroll, Perry, Mote & Co. nun am Sonntagvormittag deutscher Zeit an - gegen Polen. Der Weltmeister hat sich bereits vor dem letzten Spiel für Rio qualifiziert, ebenso wie Europameister Frankreich und der Iran. Um den letzten freien Platz für Olympia konkurrieren die Australier nun mit Kanada und China. Und die Ausgangslage ist so, dass die Australier gegen Polen unbedingt gewinnen müssen. Sonst verpassen sie ihre vierte Olympia-Teilnahme nach 2000, 2004 und 2012. Ein mögliches Ausscheiden würde bei den drei Berlinern zumindest für die notwendige Ruhe-und Vorbereitungsphase für die kommende Saison bei den Volleys sorgen.

Annika Schultz, Romano Ussat

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