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Aufwärts. Francesco De Marchi spielt bei den BR Volleys in dieser Saison stärker als im Vorjahr. Heute im Pokal gegen Herrsching will er ebenfalls abheben.

© Imago/Camera 4

BR Volleys gegen TSV Herrsching: Die neue Ruhe von Rocker Francesco De Marchi

Außenangreifer Francesco De Marchi sieht die BR Volleys auf dem Weg zu zwei Titeln. Damit es mit dem Pokalsieg klappen kann, soll am Mittwoch erst einmal das Halbfinale erreicht werden.

Von Johannes Nedo

Wachsen sollen sie, ganz schnell. Nichts sehnt Francesco De Marchi mehr herbei, als dass seine schwarzen Haare ihm endlich wieder bis auf die Schultern herunterhängen. „Ich bin eben doch ein Rocker“, sagt der Außenangreifer der BR Volleys. „Ich brauche es einfach, dass mir beim Schlagzeugspielen die Haare ins Gesicht wehen.“

Auch die Berliner Fans kannten den Italiener, der 2014 zu den Volleys gewechselt war, bis zu diesem Sommer nur mit langen Haaren. Und so wunderten sie sich umso mehr, dass er in dieser Saison eine modische Kurzhaarfrisur trägt. „Alle sprechen mich darauf an“, sagt De Marchi, der in seiner Heimat in der Freizeit in einer Cover-Rockband spielt. So richtig erklären, warum er sich die Haare hat abschneiden lassen, kann er nicht. Es sei aus einer Laune heraus entstanden, zu Hause bei der Familie in Padua. Aber eines schließt er komplett aus: Mit seiner Leistungssteigerung habe die neue Frisur nichts zu tun. Wenn De Marchi so abergläubisch wäre, würde er sich die Haare ja nicht wieder wachsen lassen.

Auch an diesem Mittwoch, wenn die Volleys im Viertelfinale des DVV-Pokals den Bundesligakonkurrenten TSV Herrsching in der Max-Schmeling-Halle empfangen (19.30 Uhr/live auf Sportdeutschland.tv), wird De Marchi mit großer Wahrscheinlichkeit wieder in der Startaufstellung stehen. Und dass nicht nur, weil Paul Lotman zuletzt angeschlagen war. „Seine Stärke in der Annahme hat uns in den vergangenen Spielen Sicherheit gegeben“, sagt Trainer und Landsmann Roberto Serniotti. „Francesco ist ein sehr ausgeglichener Spieler, der dem Team sowohl in der ersten als auch in der zweiten Reihe weiterhilft.“

In der Bundesliga siegten die Volleys klar gegen Herrsching

De Marchi hat von dem Trainerwechsel im Sommer enorm profitiert. „Es herrscht eine neue Mentalität bei uns. Das motiviert mich umso mehr“, sagt er. Der 29-Jährige kann seine besonderen Fähigkeiten in der Defensive und seine starken Aufschläge aber auch deshalb besser ausspielen, weil seine langwierigen Rückenprobleme endlich auskuriert sind. „Die vergangene Saison war ein Desaster für mich“, betont er. Aufgrund der Verletzung kam er nur zu wenigen Einsätzen, und wenn er spielte, unterliefen ihm oft Fehler. „Nun ist er komplett fit und arbeitet im Training hart an sich“, sagt Serniotti. „Das ist wichtig, denn wir werden ihn im Saisonverlauf unbedingt brauchen.“ Doch nicht nur als Annahmespezialisten benötigen ihn die Berliner. Mit seiner offenen, lockeren Art sei er im Team sehr beliebt, sagt der Trainer.

So will De Marchi besonders an den einen Moment anknüpfen, den er als bisher schönsten bei den Volleys bezeichnet. Im Final-Four der Champions League Ende März in Berlin verwandelte er den Matchball zum Sieg im Spiel um Platz drei – mit einem Ass. In dieser Saison sieht er seine Mannschaft nun auf dem Weg zu zwei Titeln: „Wir haben die besten Chancen, die Liga und den Pokal zu gewinnen.“

Überhaupt gefallen ihm Berlin und sein Klub derzeit so gut, am liebsten wolle er seine Karriere hier beenden, sagt De Marchi. Dann aber mit langen Haaren. „Das ist einfach mein Style.“

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