zum Hauptinhalt
Erik Shoji wurde in Berlin dreimal Meister. Jetzt spielt er in der Türkei.

© picture alliance / dpa

BR Volleys in der Champions League: Shoji gegen Shoji: Familientreffen am Netz

Erik Shoji spielt mit den BR Volleys heute zum Start der Champions League gegen Izmir – und seinen Bruder Kawika.

Von Johannes Nedo

Kawika Shoji gerät sofort ins Schwärmen, wenn er von den BR Volleys erzählt. „Ich hatte in Berlin eine wunderbare Zeit“, sagt er. „Ich bin dort unglaublich gewachsen – als Person und als Spieler.“ In den vergangenen vier Jahren hatte der US-Amerikaner die Mannschaft der Volleys entscheidend mitgeprägt. Es war zweifellos die bisher erfolgreichste Zeit des Vereins. Shoji gewann mit dem Team drei deutsche Meisterschaften zwischen 2012 und 2014 und im Frühling wurde der Zuspieler mit den Berlinern Dritter in der Champions League. Wenn die Volleys am heutigen Mittwoch (19.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle in die neue Saison der Champions League starten, wird Kawika Shoji zwar auch dabei sein, aber er spielt dann im Trikot des Gegners. Denn im Sommer ist der 27-Jährige zum Türkischen Meister Arkas Izmir gewechselt.

„Ich werde auf jeden Fall mit sehr gemischten Emotionen in diese Partie gehen“, sagt Kawika Shoji. „In der Türkei bin ich der größte Volleys-Fan, ich schaue mir ihre Spiele ja auch online an. Doch jetzt muss ich versuchen, sie zu besiegen. Das wird alles ganz besonders.“ Und dafür gibt es noch einen weiteren Grund als seine schönen Erinnerungen an Berlin und die guten Beziehungen zu den Volleys. Denn am Mittwoch spielt er nicht nur gegen den Verein, der ihm sehr am Herzen liegt, sondern auch gegen seinen 26 Jahre alten Bruder Erik Shoji, den Libero der Volleys. „Ich bin natürlich begeistert, ihn wieder zu sehen“, betont Kawika Shoji. „Aber ich spiele viel lieber mit ihm als gegen ihn.“ Gemeinsam spielen beide im US-Nationalteam, im vergangenen Jahr waren die Brüder aus Hawaii zudem eine Saison zusammen bei den Volleys. Nun gegeneinander anzutreten, ist für sie ungewöhnlich.

„Ich bin selbstverständlich auch aufgeregt“, sagt der 26-jährige Erik Shoji, der sich noch oft mit seinem Bruder austauscht. „Und ich möchte umso mehr gewinnen.“ Überhaupt bewerten die Volleys die Partie gegen Izmir bereits als vorentscheidend für den weiteren Verlauf der Champions League. In der Vorrundengruppe kommen zwei der vier Klubs weiter. Das russische Team aus Belgorod gilt als Favorit, die Bulgaren aus Dupnitsa als Außenseiter. Um Platz zwei dürften sich also die Volleys und Izmir streiten.

Allzu selbstbewusst gibt sich Kawika Shoji jedoch nicht. „Ich hoffe einfach, dass wir gegen die Volleys besser zusammenspielen“, sagt er. Die ersten zwei Ligapartien hat Izmir mit 2:3 verloren, Verletzungen schwächen die Mannschaft. Und der französische Europameister Antonin Rouzier, der bei der EM zum besten Spieler gewählt wurde, hatte nach dem Turnier keine Pause – wie Nicolas Le Goff von den Volleys. So wird in Berlin auch viel von Kawika Shoji abhängen. „Aber genau darum“, sagt er, „habe ich diese neue Herausforderung gesucht.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false