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Jan Zimmermann peilt mit den Volleys hohe Ziele an.

© imago/Andreas Gora

BR Volleys: Jan Zimmermann hat Hunger auf mehr

Für den 25-Jährigen zählt vor dem Auftritt bei Ex-Klub VfB Friedrichshafen nur die Zukunft. In Berlin will er zum Stammspieler im Nationalteam reifen.

Wie es sich denn anfühlt, wieder in seine alte Halle zu fahren und gegen den Klub anzutreten, mit dem er Deutscher Meister wurde? Jan Zimmermann sieht das ganz gelassen. „Das ist schon ’ne Weile her“, sagt der 25-Jährige vor dem Spiel seiner BR Volleys gegen den VfB Friedrichshafen am Donnerstag (18.30 Uhr, Sport1). Dreieinhalb Jahre nämlich, und das ist eine sehr lange Zeit in der Lebenszeitrechnung eines jungen Zuspielers.

Eine bessere Erinnerung als der im Hier und Jetzt lebende Zimmermann hat sein ehemaliger Trainer Stelian Moculescu, der ihn 2013 als Nachwuchsspieler vom VC Olympia aus Berlin nach Friedrichshafen holte. „Er kam als junger Bursche zu uns“, erzählt Moculescu, der in der vergangenen Saison aus dem Ruhestand zurückkehrte, um die BR Volleys zum Titel zu führen. „Er ist ein toller Junge, der sehr lernbegierig ist“, charakterisiert er seinen ehemaligen Schüler. Unter Moculescu entwickelte sich Zimmermann zum Spieler auf Bundesliganiveau, gewann den Titel und wechselte anschließend zu den Rhein-Main Volleys.

Im vergangenen Jahr dann suchte Zimmermann eine ganz neue Herausforderung und heuerte im französischen Poitiers an. „Das war eine Saison aus einem ganz anderen Blickwinkel“, erzählt Zimmermann. „Dort war ich ein unbeschriebenes Blatt, stand unter einem ganz anderen Druck.“ Durch viele Spiele auf hohem Niveau konnte er sich weiterentwickeln, neue Anreize sammeln. Mit Poitiers sah Zimmermann aber keine Entwicklungsmöglichkeiten. „Wir hatten ein unterdurchschnittliches Budget, weniger Infrastruktur und einen weniger gut aufgestellten Kader.“

"Eine bessere Adresse als Berlin gibt es nicht"

Seine Entscheidung, nach Berlin zu gehen, hält sein ehemaliger Trainer Stelian Moculescu für klug. „Eine bessere Adresse als Berlin gibt es nicht“, sagt er. „Außerdem hat er mit Cedric Enard einen Trainer französischer Schule, das wird sicher Früchte tragen.“ Volleys-Manager Kaweh Niroomand sieht das ähnlich: „Gute Zuspieler sind rar, sie müssen gut ausgebildet werden – hier in Berlin kann er als zweiter Zuspieler um den Titel und in der Champions League spielen und sich zum Nationalspieler entwickeln.“

Im Nationalkader steht Zimmermann zwar bereits, allerdings nicht als erster Zuspieler, was in seinem Alter aber nicht ungewöhnlich ist. Mit 25 Jahren hat Zimmermann seine besten Jahre noch vor sich. „Er ist manchmal etwas zu ruhig und brav für einen Spielmacher“, meint Moculescu. An Attitüde jedenfalls mangelt es nicht: „Wir haben im Supercup nicht das gespielt, was wir wollten“, sagt Zimmermann zur 1:3-Niederlage gegen Friedrichshafen Ende Oktober. „Jetzt ist die Mannschaft hungrig, was zu holen.“

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