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Update

Braunschweig - Hertha 1:1: Ramos rettet Hertha einen Punkt

Dank einer starken Leistung in der zweiten Halbzeit und des Treffers von Adrian Ramos holt Hertha BSC einen Punkt beim Spitzenreiter in Braunschweig.

Ganz am Anfang, als noch nicht abzusehen war, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln würde, entboten die Braunschweiger Fans ihren Gästen aus Berlin schon einmal einen besonderen Gruß. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“, riefen die Anhänger der Eintracht, da waren nicht einmal vier Minuten vorüber. An der Aussage war inhaltlich nichts auszusetzen. Die Braunschweiger waren Spitzenreiter der Zweiten Liga, sie würden es, so viel war klar, auch nach dem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Hertha BSC bleiben. Aber die Berliner meldeten am Samstag eindrucksvoll eigene Ambitionen auf die Spitzenposition an – auch wenn sie den Abstand auf die Eintracht durch das 1:1 (1:0) nicht verkürzen konnten. Die Berliner waren dem weiterhin ungeschlagenen Tabellenführer vor allem in der zweiten Hälfte deutlich überlegen. Als die Eintracht-Anhänger in der Nachspielzeit noch einmal den „Spitzenreiter!“ feierten, klang das längst nicht mehr so überzeugend.

Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht sprach hinterher von einem Punkt, „mit dem wir mehr als leben können“. Auch weil seine Mannschaft sich in der zweiten Hälfte gegen den großen Aufstiegsfavoriten nicht mehr so entschlossen zu behaupten wusste wie vor der Pause, als das Spiel noch stark von gegenseitigem Respekt geprägt war. Die Berliner begannen zurückhaltend, attackierten erst hinter der Mittellinie und überließen den Gastgebern zunächst Ball und Initiative. „Beide Mannschaften haben sich mehr oder weniger neutralisiert“, sagte Herthas Trainer Jos Luhukay. Niemand suchte das große Risiko, so dass das Spitzenspiel für die 21.645 Zuschauer zunächst eine recht zähe Angelegenheit war.

„Wir sind nach vorne nicht ins Spiel gekommen“, sagte Herthas Innenverteidiger Fabian Lustenberger. Auf der anderen Seite war es ähnlich, so dass der Führungstreffer für die Braunschweiger nach einer knappen halben Stunde fast aus dem Nichts fiel. Mit dem einzigen Torschuss der Gastgeber überhaupt in der ersten Hälfte traf Dennis Kruppke durch die Beine von Innenverteidiger John-Anthony Brooks in den Winkel zum 1:0.

Der Rückstand machte die Angelegenheit für die Berliner gegen die beste Defensive der Zweiten Liga nicht gerade einfacher. Hertha wurde zwar noch vor der Pause etwas zwingender, kam aber erst in der 38. Minute zu einer ersten Gelegenheit. Nico Schulz passte an die Strafraumgrenze zurück, Ronny aber geriet in Rücklage und jagte den Ball über die Latte. Wenig später flog ein Kopfball von Peter Niemeyer, der gestern seine fünfte Gelbe Karte sah, knapp am Tor vorbei.

Nach der Pause erhöhten die Berliner den Druck. Sie attackierten nun sehr früh, so wie Jos Luhukay das sehen will – und erhöhten damit bei den Braunschweigern wirkungsvoll den Stress. „In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir können: dem Gegner unseren Willen aufzwingen“, sagte Herthas Trainer. Braunschweig schaffte es nun kaum einmal, den Ball sicher aus der eigenen Hälfte nach vorne zu spielen. Bis auf zwei Konterchancen für Domi Kumbela und Gianluca Korte gelang der Eintracht in der zweiten Halbzeit kaum noch etwas.

Jos Luhukay brachte Mitte der zweiten Hälfte mit Sandro Wagner (für Schulz) einen zweiten Stürmer. Der führte sich gleich gut ein, jagte Norman Theuerkauf kurz vor dem Braunschweiger Strafraum den Ball ab und bediente Peer Kluge, der aber im letzten Moment noch von Bicakcic gestoppt wurde. Kurz darauf scheiterte Ronny an Torhüter Daniel Davari.

Der Druck stieg stetig, doch bis zur 78. Minute konnten die Braunschweiger ihm standhalten. Dann traf Ramos nach Ronnys Flanke per Kopf zum 1:1. Und nur eine Minute darauf hatte der Kolumbianer die große Chance, das Spiel komplett zu drehen. Erneut leisteten sich die Braunschweiger im Aufbau einen haarsträubenden Ballverlust, Ramos lief alleine aufs Tor zu, lupfte den Ball aber ein wenig zu lässig über die Latte. Und obwohl die Braunschweiger am Ende froh sein konnten, das Spiel nicht verloren zu haben, blickte Trainer Lieberknecht in der Kabine in enttäuschte Gesichter: „Ich habe sie gefragt, ob sie nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.“

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