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Sport: Brav und spektakulär Alba hofft im vierten Play-off-Spiel erneut auf Vladimir Petrovic’ Hilfe

Berlin. Manchmal glaubt man, Mentalitätsunterschiede schon auf dem Kopf zu erkennen.

Berlin. Manchmal glaubt man, Mentalitätsunterschiede schon auf dem Kopf zu erkennen. So präsentierte der ehemalige Basketballer von Alba Berlin, Dejan Koturovic, am Sonntagabend im Vip-Raum seine neue David-Beckham-Frisur. Irgendwie typisch für den Lebemann. Sein Freund und jetziger Alba-Spieler Vladimir Petrovic hingegen hatte seine schwarzen Haare wie immer brav in sein Gesicht gekämmt. Ein Biedermann? Von wegen.

Petrovic spielt sehr spektakulär Basketball. Gerne läuft er unter dem Korb hindurch und stopft den Ball dann von der anderen Seite wuchtig durch den Ring. „Das ist einfach mein Stil“, sagt der Jugoslawe, „aber die Coaches mögen das nicht, sie wollen, dass alle Aktionen mit zwei Punkten enden.“ Wie im dritten Play-off-Spiel gegen die Skyliners (82:76) zu sehen war, hat er bei Alba eine Mischung zwischen spektakulären Dunkings und soliden Würfen gefunden. Mit 24 Punkten und acht Rebounds hatte er seinem Team geholfen, in der Play-off-Serie mit 2:1 in Führung zu gehen. Bereits heute kann Alba in der Frankfurt (20 Uhr) mit einem Sieg ins Halbfinale einziehen. Die Berliner träfen dann auf den Sieger der Viertelfinalserie zwischen Braunschweig und Oldenburg (Play-off-Stand 2:1).

Petrovic war erst Ende Februar als Ersatz für den Langzeitverletzten Jörg Lütcke zu Alba gestoßen, doch schon jetzt übernimmt der Flügelspieler große Verantwortung im Team. „Er hat gute Schüsse genommen und sich gut frei gelaufen“, sagte Frankfurts Trainer Gordon Herbert. Petrovic war vom finanzschwachen spanischen Abstiegskandidaten Caceres nach Berlin gekommen. „Ich habe es ihm empfohlen“, sagt Koturovic, der bei Partizan Belgrad mit Petrovic spielte.

Inzwischen ist der Jugoslawe froh über seine Entscheidung. „Es ist etwas anderes, wenn man gegen den Abstieg kämpft oder um eine Meisterschaft spielt“, sagt Petrovic. Seine Entscheidung vor der Saison nach Spanien zu gehen, sieht er inzwischen als Fehler. Er habe sich vom Versprechen nach Geld leiten lassen. Das aber blieb oft aus. Inzwischen hat er bis auf eine Rate alles bekommen, was ihm die Spanier schuldeten. Und kann sich ganz auf seine Saison bei Alba konzentrieren. „Ich will Meister werden“, sagte Petrovic. Bis zum Pokalsieg im April hat er persönlich noch keinen Beitrag zu einem wichtigen Titel geleistet.

Eine Zukunft bei Alba kann er sich vorstellen, will aber Angebote abwarten. „Die Europaliga wäre eine große Motivation für mich.“ Das muss nicht gegen Alba sprechen.

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