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Bremen - Bayern: Verdienter Werder-Sieg im Spitzenduell

Mit 3:1 und einer über weite Strecken beeindruckenden Leistung hat Werder Bremen den Nord-Süd-Gipfel gegen den FC Bayern München für sich entschieden. Die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga hat die Mannschaft von Thomas Schaaf damit alleine.

Bremen - Der Vize-Meister feierte vor 42.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion einen verdienten 3:1 (2:1)-Sieg und fügte dem Rekordmeister damit die dritte Auswärtsniederlage in Folge bei. In einer phasenweise hochklassigen Partie erzielten Diego (11.) und Pierre Wome (34.) die Tore für die Gastgeber. Zudem steuerte Lucio (62.) ein Eigentor bei. Für die Münchner war lediglich Roy Makaay (37.) zum zwischenzeitlichen 1:2 erfolgreich.

Bei den Gastgebern musste Thomas Schaaf erneut auf Tim Borowski (Knie) verzichten. Jurica Vranjes ersetzte zudem Christian Schulz, der beim Aufwärmen über muskuläre Probleme klagte. Dafür meldete sich Kapitän Frank Baumann nach überstandenen Achillessehnenschmerzen wieder fit. Bei den Bayern vertraute Felix Magath seiner Startelf vom souveränen herausgespielten 4:2-Sieg gegen Berlin.

Vom hochgelobten Drei-Mann-Sturm um Makaay, Lukas Podolski und Claudio Pizarro war allerdings in der ersten Halbzeit nichts zu sehen. Bremen ergriff von Beginn an aggressiv die Initiative und schnürte die Gäste in die eigene Hälfte ein. Bereits nach 70 Sekunden musste Oliver Kahn nach einem Eckball einen Naldo-Kopfball entschärfen. Der Bayern-Keeper blieb im Blickpunkt, zumal er sich mit einem unnötigen Rempler gegen Diego (10.) den Zorn des Publikums zuzog.

Der Brasilianer, den Franz Beckenbauer vor dem Duell noch als den Unterschied beider Topteams ausgemacht hatte, rächte sich nur eine Minute später auf seine Weise. Nach einem Steilpass von Torsten Frings narrte der 21-Jährige seinen behäbigen Landsmann Lucio an der Strafraumgrenze und hämmerte den Ball aus 13 Metern von der Unterkante der Latte ins Netz, ein Treffer der Kategorie "Tor des Jahres".

Makaay und Schweinsteiger mit Fernschüssen

Die Münchner erwachten erst nach 20 Minuten aus ihrer Lethargie. Pizarro hatte sogleich nach einem schönen Zuspiel von Mark van Bommel (23.) den Ausgleich auf den Fuß, doch der Lupfer des Peruaners über Werder-Schlussmann Tim Wiese wurde von Per Mertesacker rechtzeitig aus der Gefahrenzone befördert. Anschließend versuchten Makaay und Bastian Schweinsteiger (beide 31.) mit Fernschüssen ihr Glück.

Der Treffer fiel aber auf der Gegenseite. Der Kameruner Wome versenkte einen Freistoß aus 25 Metern. Kahn war dabei durch Lucio die Sicht versperrt. Drei Minuten danach waren die Bayern wieder im Spiel. Nach toller Kopfball-Vorarbeit von Pizarro traf Makaay aus kurzer Distanz. Es war das 3000 Bundesliga-Tor für den Rekordmeister. Treffer Nummer 3001 verhinderte Wiese vor der Pause mit einer Glanzparade gegen Lucio. Vorausgegangen war ein starker Konter über Pizarro.

Eigentor bringt die Entscheidung

Nach dem Wechsel musste die Schaaf-Elf zunächst dem höllischen Anfangstempo offenbar Tribut zahlen. Nun drängten die Bayern die Hausherren in die Defensive. Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit, als erneut Lucio seinem Torhüter Kahn übel mitspielte. Der Brasilianer lenkte eine harmlose Wome-Flanke zum 1:3 ins eigene Tor.

Die Bayern erholten sich nur mühsam von dem Schock. Magath brachte Ali Karimi und Hasan Salihamidzic für die enttäuschenden van Bommel und Podolski (67.), doch auch das frische Duo vermochte dem stagnierenden Bayern-Spiel kein neues Leben einzuhauchen. Stattdessen verhinderte Kahn die Vorentscheidung, als er bei einem Konter von Aaron Hunt (70.) reaktionsschnell zu Boden ging.

Bis auf einen harmlosen Schweinsteiger-Freistoß (85.) brachte die Schlussphase keine weiteren Höhepunkte mehr, so dass es letztendlich beim verdienten 3:1-Sieg der Bremer blieb. (tso/ddp)

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