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Bremen - Frankfurt: Werder Bremen verspielt Titelchance

Hängende Köpfe in Bremen: Eintracht Frankfurt hat den Klassenerhalt geschafft, dabei aber Werder Bremen die letzte Chance auf die deutsche Meisterschaft genommen.

Bremen - Nach der unerwarteten 1:2 (1:1)-Niederlage schlichen die Bremer vom Platz, während die Eintracht-Spieler ihre vorzeitige Rettung feierten. Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion schossen Ioannis Amanatidis (13.) und Naldo (69./Eigentor) die Tore für Frankfurt. Für die Bremer hatte Aaron Hunt (34.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

"Wir haben es nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben", sagte Thomas Schaaf. "Wir wollten etwas Besonderes abliefern, aber wir konnten den Anforderungen nicht gerecht werden", so der Werder-Coach nach der schwachen Leistung. Zwar begannen die Bremer flott, entwickelten aber zu wenig Durchsetzungsfähigkeit. Gegen die tief stehenden Frankfurter stockte das Kombinationsspiel, war die Laufbereitschaft nicht groß genug. "Wir müssen die Heimstärke wiedergewinnen, um höhere Ziele anzustreben", sagte Werder-Manager Klaus Allofs.

Diego verlangsamte das Spiel mit Dribblings

Große Zufriedenheit herrschte hingegen bei den Frankfurtern. "Ich bin sehr, sehr glücklich" kommentierte Eintracht Trainer Friedhelm Funkel. "Es war ja nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir in Bremen gewinnen." Sein Team überzeugte mit einer konzentrierten Vorstellung und durfte zu Recht feiern.

Zu oft versuchte es Bremens Spielmacher Diego mit Dribblings und machte das Spiel dadurch langsam oder ließ sich nach Attacken der Eintracht-Offensive fallen. Der zuletzt starke Brasilianer konnte sich nur selten in Szene setzen. Zwar besaßen die Bremer mehr Spielanteile, doch die Frankfurter waren mit ihrer Kontertaktik deutlich gefährlicher.

Frankfurter lauerten auf Konter

Mit dem während der Woche erkrankten Petri Pasanen standen die Gastgeber zudem in der Innenverteidigung nicht immer sicher. Sein Partner, der nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurückkehrte Naldo, musste häufiger aushelfen. Pasanen wurde später gegen Daniel Jensen ausgewechselt, Frank Baumann rückte für ihn vom Mittelfeld in die Abwehrmitte.

Die Frankfurter zogen sich weit zurück, ließen Bremen kommen und lauerten auf schnelle Gegenangriffe. Bereits in der Anfangsphase ging dieses Rezept auf. Der laufstarke Amanatidis nutzte einen Pass von Patrick Ochs und schob mit einem Außenrist-Lupfer an Werder-Keeper Tim Wiese vorbei zur Führung ein. Zu den spektakulärsten Szenen der ersten Halbzeit gehörte auch der misslungene Torschuss von Benjamin Köhler aus rund 35 Metern auf das leere Tor (20.), nachdem Tim Wiese außerhalb des Strafraums per Kopf gerettet hatte.

Kaum gute Torchancen für die Bremer

Diese Chance zeigte die Unsicherheiten in der Werder-Abwehr ebenso wie in der zweiten Halbzeit die guten Einschussmöglichkeit durch Naohiro Takahara (57.). Kurioserweise war es ausgerechnet der sonst gute Naldo, der nach einer Flanke von Michael Fink den Ball zur zweiten Frankfurter Führung ins eigene Tor schob.

Werder kam zu wenig guten Chancen. Ein Schuss von Klose (14.) gehörte noch zu den gefährlichsten Szenen Bremer Angriffsbemühungen, ehe Hunt sich gegen die Eintracht-Abwehr energisch durchsetzte und nach einem Doppelpass mit Markus Rosenberg zum zwischenzeitlichen 1:1 traf. Kurz danach scheiterte Diego nach der besten Kombination des Spiels aus vier Metern. Auch nach dem Wechsel sorgte Werder zu selten für Gefahr. Die nervliche Belastung schien Werder zu hemmen. (tso/dpa)

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