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Sport: Bremen kann kommen

Herthas Trainer Falko Götz sieht eine Siegeschance

Berlin - Die fünf Bremer Tore in der Champions League gegen Anderlecht hat Falko Götz mit wachsender Begeisterung gesehen. „Das ist doch für uns eine schöne Aufgabe“, sagt der Trainer von Hertha BSC. Der Berliner Bundesligist empfängt kommenden Samstag den Deutschen Meister von der Weser. Aber was soll Götz auch sagen? Etwa, dass er womöglich eine schlaflose Nacht verbrachte, weil er an die treffsicheren Bremer Stürmer Klasnic und Klose sowie die personellen Probleme in der eigenen Abwehrmannschaft dachte? Oder sind ihm im Traum vielleicht die drei Vergleiche mit Bremen aus der vergangenen Saison erschienen? In der Bundesliga verloren die Berliner beide Punktspiele (0:3 und 0:4), im DFB-Pokal ging Hertha in Bremen mit 1:6 unter.

Mehr als die Ergebnisse „interessieren mich die Erkenntnisse, die wir aus diesen drei Spielen ziehen können“, sagt Götz. „Wenn wir an unsere absolute Grenze gehen, haben wir eine Siegeschance.“

Durch den Ausfall von Kapitän Arne Friedrich wird die Aufgabe für die Berliner nicht einfacher. Gestern verletzte sich im Training in Dick van Burik (Innenband-Reizung im Knie) der zweite Stammspieler der Abwehr. „Bei ihm müssen wir abwarten“, sagt Trainer Götz. Marko Rehmer soll erstmals in dieser Saison im Kader stehen, Oliver Schröder „wird eine Halbzeit spielen“.

Was spricht also für Hertha? Grandiose Erfolge in der Champions League, wie der von Werder über Anderlecht, lassen sich unterschiedlich interpretieren. Bremen wird sehr selbstbewusst in Berlin auftreten, aber das intensive Spiel hat viel Kraft gekostet, da Bremen bis zum Abpfiff Powerfußball bot. Das Andere ist eher ein allgemeines Phänomen. Nach rauschenden Auftritten in der Champions League wird der nächste Gegner in der Bundesliga nicht ganz so ernst genommen. Entgegen den Warnungen der Trainer können die Spieler für das Alltagsgeschäft Bundesliga nicht die nötige Motivation entwickeln. Die besten Beispiele lieferte Bayer Leverkusen. Dem Triumph über Real Madrid (3:0) folgte drei Tage später ein glückliches Unentschieden zu Hause gegen Aufsteiger Nürnberg (2:2). Und nach dem 3:1-Sieg über den AS Rom quälte Leverkusen sich in Kaiserslautern zu einem 0:0.

Mit solchen Dingen mag Götz sich nicht beschäftigen. Man wisse zwar, dass internationale Spiele auf hohem Niveau eine zusätzliche Belastung darstellen, nur ginge es ihm weniger um Bremen. „Wir wollen das Spiel bestimmen. Gegen Bremen ist eine Klasseleistung von Nöten. Und die Mannschaft ist dazu in der Lage“, sagt Götz.

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