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Abgeschossen: Nürnbergs Ilkay Guendogan (l.) trifft zum entscheidenden 3:1.

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Update

Bremen - Nürnberg 2:3: Die Statistik lügt

Wie schon im Pokal beim FC Bayern vergibt Werder zu viele Torchancen und verliert unnötig zu Hause mit 2:3 gegen Lieblingsgegner Nürnberg – nach zuvor sieben Heimsiegen gegen den Club.

Mit Statistiken im Fußball ist es so eine Sache. Thomas Schaaf, der Cheftrainer des SV Werder Bremen in Daueranstellung, hält beispielsweise wenig von dem vielen Zahlenmaterial, das vor Bundesligaspielen verbreitet wird. Doch hat der 49-Jährige sehr wohl gewusst, dass sein Verein in der jüngeren Vergangenheit im Weserstadion gegen keine Mannschaft lieber gespielt hat als den 1. FC Nürnberg. Die letzten sieben Heimspiele wurden alle gewonnen, im Durchschnitt mehr als drei Treffer pro Partie fabriziert.

Doch wider alle statistischen Erkenntnisse haben die Hanseaten die neuerliche Aufgabe gegen den Club nicht bestanden – die überflüssige 2:3 (1:1-)Heimniederlage nach Toren von Ilkay Gündogan und Mehmet Ekici sowie Hugo Almeida für Werder bedeutet für die Norddeutschen einen herben Rückschlag im Versuch, sich wieder in der Liga-Spitze zu etablieren. Zudem ist damit auch die Generalprobe für das wichtige Champions-League-Heimspiel am Dienstag gegen Twente Enschede missglückt. Und bei Werder bleibt Konstanz ein Fremdwort.

Bremens Trainer Schaaf hatte eigentlich mit der Aufstellung das Signal zur grün-weißen Offensive gegeben und hinter dem Portugiesen Almeida mit dem wuchtigen Österreicher Marko Arnautovic, dem schlitzohrigen Peruaner Claudio Pizarro und dem frechen Dribbler Marko Marin gleich drei fast ausschließlich offensiv orientierte Akteure nominiert. Eine Maßflanke von Marin verwertete Almeida per unhaltbarem Flugkopfball zum 1:0. Anschließend gingen die Bremer wie schon unlängst im Pokalspiel beim FC Bayern ziemlich schludrig mit ihren Möglichkeiten um: Marin und Pizarro scheiterten nach einer Viertelstunde an Torwart Raphael Schäfer, Arnautovic, lupfte die Kugel freistehend über den Kasten und Wesley jagte zwei Minuten vor der Halbzeit den Ball am Pfosten vorbei. So kam, was kommen musste: Die allmählich forscheren Franken kamen unverhofft mit dem Pausenpfiff zum Ausgleich: Nach einem Einwurf ließ sich Sebastian Prödl von Julian Schieber dilettantisch düpieren, dessen Hereingabe verwertete Gündogan mühelos. Dabei war bis zu diesem Zeitpunkt das junge Offensivtrio Schieber, 21, Gündogan und Mehmet Ekici, beide 20, kaum in Erscheinung getreten. Doch das sollte sich mit dieser Szene ändern: Direkt nach Wiederbeginn legte Ekici geschickt vor, Schieber scheiterte allein am guten Werder-Ersatztorwart Sebastian Mielitz, doch der Deutsch-Türke Ekici drückte den Ball über die Linie.

Gündogan schaffte im dritten Versuch nach vorangegangenem Pfosten und Lattenschuss sogar das 3:1. Bremer konnte in der Nachspielzeit nur noch doch Claudio Pizarros Tor auf 3:2 verkürzen.

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