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Sport: Bremer Kür beim 3:0 gegen Kaiserslautern

Bremen - Spätestens nach 75 Minuten war die Zeit für Häme gekommen. „Seht ihr Hamburg, so wird es gemacht“, sangen die Fans im Bremer Weserstadion.

Bremen - Spätestens nach 75 Minuten war die Zeit für Häme gekommen. „Seht ihr Hamburg, so wird es gemacht“, sangen die Fans im Bremer Weserstadion. Während der Erzrivale HSV bereits in der zweiten Runde gegen den Drittligisten VfL Osnabrück ausgeschieden war, zog Werder durch einen souveränen 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein.

Werder-Trainer Thomas Schaaf hatte vor der Partie gegen den Tabellenzweiten der Zweiten Liga von einer Pflichtaufgabe gesprochen. Es war streckenweise dann aber sogar eine glänzende Kür. „Wir waren von der ersten Minute an voll da und haben das Spiel ganz klar dominiert“, sagte Aaron Hunt nach dem Schlusspfiff. „Wir sind mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen und deshalb zurecht eine Runde weiter“, befand Kapitän Torsten Frings.

Vor allem Aaron Hunt, Mesut Özil und Marko Marin tanzten nach Belieben durch die überforderte Abwehr der Pfälzer und drehten Pirouetten, als gelte es die Höchstnote 6,0 zu bekommen. Zunächst war es allerdings lediglich nett anzuschauen, wie Werders Techniker vor 26 094 Zuschauern kombinierten. Effektiv war es noch nicht. Erst verzog Özil knapp mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze, dann traf er in der 25. Minute nur den Pfosten.

Drei Minuten später war es dann ausgerechnet Petri Pasanen, der die Führung für den Titelverteidiger erzielte. Der Finne war bislang höchst selten durch filigrane Fußballkunst auffällig geworden. Und so machte er das, was er kann und drückte den Ball nach einem verunglückten Schuss von Marin einfach per Kopf über die Torlinie. Wenige Minuten später wuchtete Tim Borowski den Ball ebenfalls per Kopf zum 2:0 ins Tor. Die Vorarbeit hatte erneut Marin geleistet. Sowohl Pasanen als auch Borowski waren von Schaaf zuletzt nicht berücksichtigt worden. Gestern nun setzte Schaaf auf die beiden – und machte alles richtig. „Ist doch schön, dass nicht immer die Gleichen treffen“, sagte der Trainer.

Schaaf hatte sich nach der Verletzung von Torjäger Claudio Pizarro entschieden, Marcelo Moreno von Beginn an zu bringen. Doch der bolivianische Nationalstürmer verstolperte reihenweise die Bälle. Für ihn kam nach der Pause Torsten Oehrl, der normalerweise in der Dritten Liga seiner Arbeit nachgeht. Und Oehrl erzielte nach perfekter Vorbereitung von Özil in der 75. Minute mit dem dritten Kopfballtor des Spiels das 3:0. Werder, seit 15 Spielen ohne Niederlage, tat nach der Pause nicht mehr all zu viel, gegen die biederen Pfälzer reichte es dennoch locker.

Die Bremer Profis scheinen die von Sportdirektor Klaus Allofs eingeforderte Balance zwischen Offensive und Defensive nun gefunden zu haben. In dieser Form ist Werder nicht nur einer der Meisterschaftsfavoriten, sondern auch Anwärter auf eine erfolgreiche Titelverteidigung im DFB-Pokal. Sven Bremer

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