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Schweiz

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Briefwechsel: Sie haben Post - aus der Schweiz

Costa Rica und Togo - ihr fehlt uns! Das meint diesmal Marco Durisch vom Schweizer Fußballmagazin „Zwölf“. Er steht mit Reinhard Krennhuber (Österreichs Fußballmagazin „Ballesterer“) hier im Briefwechsel.

Hallo Reinhard,

ja, so schnell kann es gehen. Kaum hat die EM begonnen, ist sie für die Schweiz auch schon wieder vorbei. Aber die Enttäuschung hält sich hier stark in Grenzen. Das blamable Ausscheiden im Achtelfinale bei der WM 2006 war wesentlich ärgerlicher. Bei Europameisterschaften ist die Leistungsdichte höher, und vermeintlich leichte Gruppen mit Gegnern wie Costa Rica oder Togo gibt es nicht. Somit hatten wir die letzten zwei Jahre Zeit, uns darauf vorzubereiten, dass die Schweiz mit großer Wahrscheinlichkeit nur drei Spiele austragen wird. Zumindest aber hat das Team, abgesehen von der desaströsen Chancenauswertung, zeitweise sehr ansprechenden Fußball geboten und wird das hoffentlich im letzten Spiel auch noch tun. Immerhin wartet die Schweiz noch auf den ersten EM-Sieg der Geschichte. Euer Konny Plautz könnte beim letzten Auftritt von Nationaltrainer Köbi Kuhn seinen Teil dazu beitragen. Apropos desaströse Chancenauswertung: Bis zu Eurem Spiel vom Donnerstag hielt ich ja die Schweizer für die unangefochtenen Könige in dieser Disziplin. An diesem Abend sind die Fans der Österreicher wohl um etliche Jahre gealtert. Auch hier in der Schweiz wurde natürlich gejubelt, als Vastic doch noch den ersten österreichischen Treffer bei einer EM erzielte. Ich habe mich ganz besonders gefreut. Denn am Montag werde ich Ernst-Happel-Stadion in Wien sein und nun wohl ein richtig leiwandes Spiel erleben. Ich weiß gar nicht, wie oft ich in den letzten Tagen „Cordoba“ gelesen oder gehört habe. Hoffentlich bringe ich Eurem Team mehr Glück als Du der Schweiz. Die Reise nach Wien werde ich trotz Deines wenig ermutigenden Berichts mit der Bahn unternehmen.

Eine zu große Verspätung dürfen sich SBB und ÖBB aber nicht erlauben, sonst bleibt mein Sitzplatz im Stadion möglicherweise leer. Ganz bestimmt schau ich auch bei Euch im Wiener WUK vorbei. Denn die offiziellen Fanmeilen mit ihrem kulinarischen Einheitsbreiangebot sind mir ebenfalls recht suspekt. Die teilweise geringen Besucherzahlen werden von den meisten Zeitungen durchaus thematisiert. Und sollten es die Schweizer Medien nicht übers Herz bringen, dann übernehmen die Kollegen aus Deutschland.

Bis bald in Wien, Marco

Marco Durisch (Schweizer Fußballmagazin „Zwölf“) und Reinhard Krennhuber (Österreichs Fußballmagazin „Ballesterer“) stehen hier im Briefwechsel.

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