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Bruno Risi verärgert: Nur 17 Teams starten bei Sixdays

So lang und prominent die Liste der Teilnehmer auch war, die Dieter Stein vorlas, am aufsehenerregendsten war jener Name, der in dieser Auflistung fehlte: Bruno Risi.

Zwar präsentierte der sportliche Leiter des Berliner Sechstagerennens ein internationales Feld von Topfahrern, der populäre Schweizer Bruno Risi, der in dieser Saison im Alter von 41 Jahren seine Karriere beendet, war jedoch endgültig nicht darunter. Risi gab seinen deutschen Abschied beim gestern zu Ende gegangenen Sechstagerennen in Bremen (nach Redaktionsschluss beendet) und nicht vom 28. Januar bis zum 2. Februar in Berlin. Differenzen über die Höhe der Gage hatten Risi zu der Absage bewogen.

„Bei den Mannschaften musste gespart werden“, sagte Stein. Um 20 Prozent musste auch das Berliner Sechstagerennen seine Ausgaben in diesem Jahr einschränken, weshalb nur noch 17 statt 18 Teams an den Start gehen. „Herr Risi wollte keine Rücksicht auf die problematische wirtschaftliche Situation nehmen“, sagte Heinz Seesing, Geschäftsführer der Berliner-6-Tage-Rennen GmbH. „Da mussten wir konsequent handeln.“ Bruno Risi, der nach eigener Aussage nur noch die Hälfte seiner Gage bekommen sollte, äußerte sich kürzlich am Rande des Bremer Rennens enttäuscht über das Verhalten der Berliner: „Mich hat vor allem die Art und Weise gekränkt, wie sie mit mir umgegangen sind. Sie haben nie das persönliche Gespräch gesucht.“

Seesing hingegen betonte, man hätte Risi gern die Bühne für seinen Abschied gegeben. Jedoch sei es normal, dass man den aktuellen Weltmeistern im Madison, Alex Rasmussen und Michael Mörköv aus Dänemark, ein höheres Gehalt habe zahlen wollen. „Der Sport steht bei uns im Mittelpunkt“, sagte Seesing. Neben den Dänen gehören die amtierenden Europameister Robert Bartko aus Potsdam und Roger Kluge aus Cottbus zu den Favoriten. Risis Partner in Bremen, Franco Marvulli, wird gemeinsam mit dem Schweizer Meister Alexander Aeschbach antreten.

Die Aufforderung, sich trotz der Absage vom Berliner Publikum zu verabschieden, dürfte Bruno Risi wohl eher als Provokation empfinden. Ein weiterer Publikumsliebling des vergangenen Jahres hingegen wird auch diesmal dabei sein, wenn auch nicht auf der Bahn. Erik Zabel, Sieger des Vorjahres, wird in Berlin den Startschuss geben. Sein Sohn Rick startet im Zukunftsrennen. 

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