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BUCKELPISTE: Heil verpasst erstes Gold für Kanada

Vancouver - Beim Blick auf das Tableau verdrückte er ein paar Tränen, dann übermannte ihn die pure Freude. Mit einem kühnen Satz schwang sich Eisschnellläufer Sven Kramer über die Barriere zur Zuschauertribüne und schloss seine Familie in die Arme.

Vancouver - Beim Blick auf das Tableau verdrückte er ein paar Tränen, dann übermannte ihn die pure Freude. Mit einem kühnen Satz schwang sich Eisschnellläufer Sven Kramer über die Barriere zur Zuschauertribüne und schloss seine Familie in die Arme. Vier Jahre nach seinem Fehltritt von Turin hat der Holländer nun den Olympiasieg geholt. Mit einer eindrucksvollen Demonstration der Stärke unterbot der 23-Jährige über 5000 Meter in 6:14,60 Minuten den Olympia-Rekord. Damit erreichte eine vor einem Jahr gestartet Aktion bereits ihr erstes Ziel: Ein Sponsor aus der Energiebranche hatte die Strompreise für seine Kunden an die Erfolge des erfolgreichsten Athleten der Eisschnelllauf-Geschichte gekoppelt. Die Kramer-Fans zahlen nun bis zu 200 Euro weniger für ihren Energieverbrauch.

„Das war das beste Rennen meines Lebens. Ich habe mir zwölf Runden lang die Eier aus meiner Hose gelaufen“, sagte Kramer. „Als der Südkoreaner Lee plötzlich so schnell war, dachte ich: Oh Gott, was werden jetzt die anderen bringen? Aber sie waren alle langsamer.“ Tatsächlich war der zweite Platz von Lee Seung-Hoon die Überraschung des Tages, noch nie hatte der Südkoreaner bei einem Weltcup auf dem Podest gestanden. Überglücklich war der Russe Iwan Skobrew über Bronze und küsste unter dem frenetischen Jubel der Fans das Eis. Indes sangen die 4500 niederländischen Fans unter den 7600 Zuschauern im ausverkauften Oval ununterbrochen.

Für Kramer war es eine Rehabilitierung nach dem Desaster von Turin, als er im Team-Rennen mit einem Ausrutscher alle Gold-Hoffnungen der Holländer zerstörte. Seit Turin hat Kramer nur ein Langstrecken-Rennen verloren und ist seit November 2007 ungeschlagen. Zwölf Weltmeister-Titel hat Kramer in nur drei Jahren gesammelt. Kein Wunder, dass sein Team nichts unversucht ließ, um für ihn optimale Bedingungen zu schaffen. Eine Lichttherapie zur Minimierung des Jetlags gehört ebenso dazu wie das Quartier im Luxushotel abseits des olympischen Dorfes.dpa

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