zum Hauptinhalt

Sport: Bund Deutscher Radfahrer: Läuferin führt Radler

Als erste Frau in der 117-jährigen Geschichte des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) ist die Frankfurter Stadträtin Sylvia Schenk am Samstag in Hamburg an die Spitze des Verbandes gewählt worden. Die 48 Jahre alte Juristin folgt dem bisherigen Präsidenten Manfred Böhmer, der sich nach vierjähriger Amtszeit und insgesamt fast 20 Jahren Tätigkeit im BDR aus allen Funktionen zurückzieht.

Als erste Frau in der 117-jährigen Geschichte des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) ist die Frankfurter Stadträtin Sylvia Schenk am Samstag in Hamburg an die Spitze des Verbandes gewählt worden. Die 48 Jahre alte Juristin folgt dem bisherigen Präsidenten Manfred Böhmer, der sich nach vierjähriger Amtszeit und insgesamt fast 20 Jahren Tätigkeit im BDR aus allen Funktionen zurückzieht.

Die Wahl der ehemaligen Spitzen-Leichtathletin erfolgte durch die große Mehrheit der Delegierten. Von 525 abgegebenen Stimmen erhielt die gebürtige Niedersächsin aus Rotenburg/Wümme 496 Stimmen bei drei Enthaltungen und 26 Gegenstimmen. "Ich freue mich auf die Arbeit im Bund Deutscher Radfahrer, muss aber auch gestehen, dass ich ein wenig ehrfurchtsvoll vor der Herausforderung stehe, diesen traditionsreichen Verband zu führen", sagte Schenk.

Als wichtigste Schritte in eine erfolgreiche Zukunft sehe sie die Bündelung der Kräfte durch die Strukturreform des BDR und damit ein Fitmachen des Verbandes für bevorstehende Aufgaben, sagte die frühere Deutsche Meisterin über 800 Meter und Olympia-Neunte von München 1972: "Der Radsport hat in unserer Gesellschaft bereits einen hohen Stellenwert, aber ein noch viel größeres Potential, das wir nutzen müssen."

Unter dem scheidenden Präsidenten (1997 bis 2001) war der BDR nach dem Tief der Olympischen Spiele von Atlanta 1996 in die Weltspitze zurückgekehrt. "Der BDR gehört inzwischen zu den erfolgreichsten Verbänden des Landes", sagte Böhmer: "Wir haben Anschluss an die großen Radsport-Nationen gefunden und sind heute international eine gute Adresse."

Dennoch gibt es Grund zur Sorge. Die immer gravierender werdende Doping-Problematik, der damit verbundene Image-Schaden und leicht rückläufige Mitgliederzahlen machen dem Verband zunehmend zu schaffen. Mit zehn überführten Dopingsündern lag der BDR im letzten Jahr an der Spitze aller Fachverbände. "Das sieht schlecht aus", meinte Böhmer.

Der Verband verabschiedete in Hamburg auch eine Strukturreform. Die bisherigen Vizepräsidenten Olaf Ludwig, Harry Bodmer und Burckhard Bremer werden künftig als Leiter von Kommissionen fungieren. Der ehrenamtliche Bundessportwart wird künftig durch einen hauptamtlichen Sportdirektor ersetzt, wobei Bremer als bisheriger Amtsinhaber seine Arbeit - nunmehr bezahlt - fortsetzen wird.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false