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Bundesliga: Aachen suspendiert Schlaudraff und Dum

"Wir brauchen Kerle": Der Abstiegskampf in Aachen wird ohne Jan Schlaudraff und Sascha Dum stattfinden. Die beiden waren nach dem 0:4 gegen Hertha BSC am Wochenende in die Kritik geraten.

Aachen - Alemannia Aachen hat im Abstiegskampf ein Zeichen gesetzt und Nationalspieler Jan Schlaudraff und Sascha Dum suspendiert. Wie der Drittletzte der Bundesliga mitteilte, wurden beide Profis für das Duell am Samstag beim Tabellen-15. Eintracht Frankfurt aus dem Kader gestrichen. "Ich habe bei beiden nicht das Gefühl, dass sie hunterprozentig bei der Sache sind. Aber wir brauchen in unserer momentanen Lage Kerle, die sich der schwierigen Situation stellen und entsprechend auftreten", sagte Alemannia-Coach Michael Frontzeck.

Schlaudraff und Dum, die den Verein am Saisonende verlassen werden, waren nach ihrer schwachen Vorstellungen beim 0:4 gegen Hertha BSC in die Kritik geraten und von der Klubführung zum Rapport bestellt worden. Angreifer Schlaudraff äußerte Verständnis für die Kritik an seinen jüngsten Auftritten, hält die Reaktion des Trainers aber für überzogen: "Der Normalfall ist, dass ein Profi, der schlecht spielt, auf die Bank muss."

"Jetzt ist die Hoffnung gestorben"

Die Reise in das Trainingslager nach Bitburg, wo sich das Team auf die wohl vorentscheidende Partie um den Klassenverbleib in Frankfurt vorbereiten will, trat die Alemannia ohne die Ausgemusterten an. Sie sollen bis auf weiteres bei den Amateuren aus der Oberliga mittrainieren.

Für seine Entscheidung erhielt Frontzeck die Rückendeckung von Sportdirektor Jörg Schmadtke: "Von Anfang an war uns klar, dass wir den Klassenerhalt nur im Kollektiv schaffen können. Zuletzt hatten wir aber nicht das Gefühl, dass alle mit derselben Intensität an diesem Ziel arbeiten." Vieles spricht dafür, dass die Suspendierung bis zum Saisonende Bestand haben wird. "Wir haben immer gehofft, jetzt ist die Hoffnung gestorben", kommentierte Schmadtke vielsagend.

Schlaudraff, der beim FC Bayern München einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, trifft der Bannstrahl des Trainers in dieser Saison schon zum zweiten Mal. Mit dem Hinweis auf "Egoismen" hatte Frontzeck dem Jung-Nationalspieler bereits Anfang November vor dem Spiel in Dortmund eine Denkpause verordnet. Der in Aachen zuletzt umstrittene Shootingstar bestritt im bisherigen Saisonverlauf 28 Punktspiele (acht Tore), der von Ligakonkurrent Bayer Leverkusen ausgeliehene Dum absolvierte 22 Partien (zwei Tore). Trotz der Suspendierung will Schlaudraff seiner Mannschaft im Kellerduell mit den Frankfurtern beistehen: "Ich habe mir Karten besorgt und werde privat anreisen." (tso/dpa)

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