zum Hauptinhalt
Befreiungsschlag: Frankfurts Torschütze Sebastien Haller jubelt über das Tor zum 3:0.

© Uwe Anspach/dpa

Update

Bundesliga am Sonntag: Frankfurt überholt Bayern, Leipzigs Serie hält auch gegen Leverkusen

RB Leipzig bleibt im zehnten Ligaspiel in Folge ohne Niederlage. Yussuf Poulsen trifft doppelt.

Frankfurt - Schalke 3:0

Pokalsieger Eintracht Frankfurt hat sich mit dem nächsten Sieg an Rekordmeister FC Bayern München vorbei auf die Champions-League-Plätze geschoben. Dank zweier Treffer des erneut herausragenden Luka Jovic und eines Treffers von Sturmpartner Sebastien Haller (80.) besiegten die Hessen zum Abschluss des elften Bundesliga-Spieltags den FC Schalke 04 am Sonntagabend mit 3:0 (0:0) und feierten damit den achten Pflichtspiel-Erfolg in den vergangenen neun Partien. Vor 50 700 Zuschauern avancierte Jovic mit seinen Toren (61. und 73. Minute) wieder zum Matchwinner für die Elf von Trainer Adi Hütter und übernahm mit nun neun Treffern auch die Führung in der Torjägerliste.

Nur drei Tage nach dem vorzeitigen Weiterkommen in der Europa League eroberte die Eintracht Rang vier in der Bundesliga - vor den Münchnern um Ex-Trainer Niko Kovac und ganze zehn Punkte vor den Gästen aus Gelsenkirchen, die als 14. nur noch einen Zähler vor dem Relegationsrang liegen.

Im Duell der vielbelasteten Europa-Starter nahmen beide Trainer drei Wechsel in ihrer Startelf vor. Dass die Schalker nach dem souveränen 2:0 gegen Galatasaray in der Champions League zwei Tage mehr Pause hatten, war nicht zu merken. Frankfurt spielte von Beginn an nach vorne und kombinierte über das zuletzt so starke Angriffstrio Jovic, Ante Rebic und Haller schnell nach vorne. Chancen ergaben sich zunächst nicht, erst Verteidiger Evan Ndicka (19.) näherte sich mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke an.

Das Spiel blieb in den ersten 30 Minuten höhepunktarm, die Hauptprotagonisten waren immer wieder Ndicka, David Abraham und Schalkes Salif Sané, die Zweikampf um Zweikampf gewannen.  Nationalspieler Mark Uth (34.) verpasste auf der Gegenseite mit einem flachen Schlenzer nur knapp. Bitter für den Angreifer: In der zweiten Halbzeit musste er mit einer Oberschenkelverletzung raus - eine Länderspielteilnahme in der kommenden Woche scheint fraglich.

Auch nach der Pause nahm die Partie zunächst nicht mehr Schwung auf. Zum Ende von drei Englischen Wochen mit Spielen im Drei-Tage-Rhythmus wirkten beide Mannschaften ein Stück weit ausgelaugt. Unterbrechungen prägten die Partie.

Erst nach genau einer Stunde nahm die Partie Fahrt auf: Schalkes Breel Embolo setzte sich mit einem Solo stark durch und scheiterte am gut reagierenden Kevin Trapp. Direkt im Gegenzug zeigte der Pokalsieger seine ganze Offensivklasse: Bei einem blitzartigen Gegenangriff bediente Rebic seinen Kollegen Jovic, dieser ließ die Schalker Hintermannschaft aussteigen und vollendete. Die Eintracht wirkte danach wie befreit: Der emsige Rebic traf erst noch den Pfosten (67.), dann sorgte Jovic nach präziser Hereingabe von Filip Kostic für die Entscheidung, bevor Haller nochmal nachlegte.

Leverkusen - Leipzig 0:3

Da war war los im Strafraum! Viele springen nach dem Ball, Timo Werner (3. v. r.) erwischt ihn.
Da war war los im Strafraum! Viele springen nach dem Ball, Timo Werner (3. v. r.) erwischt ihn.

© AFP

Erst gemeinsam gezockt, dann gemeinsam getroffen: Jubilar Lukas Klostermann und Yussuf Poulsen haben mit ihren Toren RB Leipzig auf Platz drei der Fußball-Bundesliga geschossen. Beim 3:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen schnürte Pulsen einen Doppelpack (27., 85.), Klostermann traf vor 36 155 Zuschauern zum zwischenzeitlichen 2:0. Und das in seinem 100. Pflichtspiel für RB.

Danach liefen die beiden in die Kurve und zeigten ein Fingerspiel. „Wir haben am Freitag gemeinsam gezockt und uns dann überlegt, was wir machen, sollte Lukas mal wieder treffen“, klärte Poulsen auf. Dass man den Jubel so schnell zeigen konnte, war selbst für ihn überraschend, entsprach aber einer bärenstarken Leistung der beiden.

Leipzigs Trainer Ralf Rangnick hatte die Mannschaft im Vergleich zum 1:2 bei Celtic Glasgow am Donnerstag gleich auf sieben Positionen verändert. Bei Bayer Leverkusen rückten Jonathan Tah, Tin Jedvaj und Charles Aranguiz in die Mannschaft. Sie hatten beim 1:4 gegen Hoffenheim vor einer Woche nicht in der Startelf gestanden.

Die Gastgeber vertrauten wieder der vor allem im Pokal gegen Hoffenheim bewährten Taktik. Bei Leverkusener Angriffen formierte sich eine Fünfer-Abwehrkette, die bei eigenem Ballbesitz in eine Dreier-Kette aufgelöst wurde. Dem versuchte Bayer mit langen Bällen in die Spitze zu begegnen.

Doch das gelang nur selten, weil die Leipziger Bayer gar nicht erst in solche Situationen brachten. „Wir hatten einen schlechten Spielaufbau, keine Struktur im Spiel nach vorn. Wir haben auch keine Torgefahr entwickelt“, schimpfte Trainer Heiko Herrlich und sprach von einer verdienten Niederlage.

Die Leipziger hielten den Ball weit vom eigenen Strafraum entfernt und versuchten, die Gäste unter Druck zu setzen. Besonders Timo Werner war ein ständiger Unruheherd, band mit Mitchell Weiser und Tah oft zwei Defensivakteure. Und erarbeitete Chancen. Sein Schuss ging nur Zentimeter über das Tor von Lukas Hradecky (14.), nach einer scharfen Eingabe traf Kevin Kampl nur das Außennetz (31.). „Was er auch läuferisch geleistet hat, verdient Respekt. Es hat sich erst heute morgen entschieden, dass er überhaupt spielen kann“, lobte Rangnick.

Leipzig verdiente sich die Führung durch die größere Kreativität. Ein starkes Zuspiel von Diego Demme verwertete Poulsen gekonnt. Die Gäste hatten dagegen nur eine Chance, als sich Havertz behauptete, jedoch am Tor vorbei zielte. „Es war heut' kein Spieler von uns auf dem Platz, der das Gefühl hatte, dass er vom Nebenmann Hilfe bekommt“, bemängelte Kevin Volland.

Darauf reagierte Herrlich in der Pause, brachte für Jedvaj Leon Patrick Bailey. Mit ihm bekam Bayer zumindest zu Beginn der zweiten Hälfte mehr Zugriff auf das Mittelfeld, ohne aber für Gefahr zu sorgen. Dafür fehlte es den Aktionen an Tempo und Genauigkeit.

RB ließ die Gäste kommen und wartete auf Konter. Die Chancen dazu kamen nach einer Stunde Spielzeit. Das 2:0 entsprang einer Kombination über Poulsen und Marcel Sabitzer.

Danach hatte Werner noch eine Großchance, scheiterte aber an Hradecky. Auf der Gegenseite rettete Peter Gulacsi mit einer spektakulären Parade bei einem Freistoß von Bailey das fünfte zu Null in Serie. „Jetzt wird die Bundesliga noch spannender. Aber wir schauen nur auf uns“, meinte Poulsen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false