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Krumm gebuckelt. Raphael Wolf sichert den Ball vor Frankfurts Stefan Aigner.

© dpa

Bundesliga am Sonntag: Trostlose Nullnummer zwischen Frankfurt und Bremen

Eintracht Frankfurt spielt gegen Werder Bremen mehr als eine Halbzeit lang in Überzahl, kann daraus aber kein Kapital schlagen. Nach dem enttäuschenden 0:0 wird die Luft für beide Teams im Abstiegskampf dünner.

Mit einer trostlosen Nullnummer wachsen bei Eintracht Frankfurt und Werder Bremen die Abstiegssorgen. Nachdem die Konkurrenz aus Hamburg und Nürnberg am Tag zuvor wichtige Siege einfuhr, trennten sich die beiden Teams am Sonntag im direkten Vergleich 0:0. Für die Gastgeber war das Remis drei Tage nach dem begeisternden 2:2 in der Europa League beim portugiesischen Spitzenklub FC Porto zu wenig. Vor allem, weil das Team von Trainer Armin Veh vor 44 300 Zuschauern mehr als eine Halbzeit lang in Überzahl agierte. Bremens Verteidiger Felix Kroos hatte in der 36. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen.

Die Hanseaten konnten das Unentschieden daher wie schon eine Woche zuvor das 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach immerhin als Punkt für die Moral verbuchen. Allerdings muss Trainer Robin Dutt im brisanten Nordderby mit dem Hamburger SV am kommenden Samstag neben Kroos in Luca Caldirola einen weiteren Abwehrspieler ersetzen. Der Italiener sah seine fünfte Gelbe Karte und ist ebenfalls gesperrt.

Eintracht-Coach Armin Veh setzte genau auf jene Elf, die am Donnerstag beim 2:2 im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League überzeugt hatte. In der Sturmspitze erhielt erneut der Spanier Joselu den Vorzug vor dem Tschechen Vaclav Kadlec. Im Mittelfeld setzte Veh auf eine kompakte Formation um Sebastian Rode, Pirmin Schwegler und Marco Russ. Von Anfang an versuchten die Hessen den Schwung aus dem Porto-Spiel mitzunehmen und Druck auf die labile Werder-Abwehr auszuüben, in der Felix Kroos den Vorzug vor Assani Lukimya erhielt.

Allerdings war den Hausherren das kräftezehrende Spiel vom Donnerstag deutlich anzumerken. Die Frankfurter leisteten sich viele einfache Abspielfehler, die den Spielfluss immer wieder unterbanden. Dennoch wären die Gastgeber nach einer Viertelstunde fast in Führung gegangen. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte verlängerte Alexander Meier in seinem 200. Bundesliga-Spiel per Kopf auf Joselu, der allein auf Bremens Torwart Raphael Wolf zulief. Allerdings legte sich die Leihgabe von 1899 Hoffenheim den Ball im entscheidenden Moment ein bisschen zu weit vor und schoss knapp am Tor vorbei. Wenig später verfehlte Meier das Gehäuse der Gäste mit einem Freistoß ebenfalls nur um wenige Zentimeter.

Die Bremer hielten kämpferisch zwar sehr gut dagegen, offensiv fanden die Hanseaten mit Ausnahme eines harmlosen Fernschusses von Geburtstagskind Cedrick Makiadi aber so gut wie gar nicht statt. Erst recht nicht, nachdem Kroos von Schiedsrichter Felix Zwayer innerhalb von sechs Minuten zweimal die Gelbe Karte sah und die Gäste fortan in Unterzahl weiterspielen mussten.

Allerdings konnte die Eintracht erst einmal kein Kapital daraus schlagen. Zwar brachte Veh nach der Pause in Stefan Aigner einen weiteren Offensivspieler anstelle von Innenverteidiger Alexander Madlung, doch mehr Schwung kam dadurch nicht ins Spiel der Frankfurter. Es dauerte bis zur 76. Minute, ehe die Hausherren nach der Pause erstmals gefährlich wurden. Der eingewechselte Takashi Inui schoss aber vorbei. Ansonsten fiel den Frankfurtern kaum noch etwas ein. In der 88. Minute vergab Meier allerdings völlig freistehend die mögliche Führung. Da die Bremer mit einem Spieler weniger mit dem einem Punkt zufrieden waren, blieb es beim tristen 0:0. Beide Klubs liegen damit drei Zähler vor dem Relegationsplatz, den der HSV innehat. (dpa)

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