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Bayern München sah müde aus - so auch Bastian Schweinsteiger.

© AFP

Bundesliga: Bayern enttäuscht mit einem 0:0

Der 1. FC Köln ertrotzt sich mit engagierter Abwehrarbeit ein 0:0 gegen müde Spieler von Bayern München.

Kölns Torwart Faryd Mondragon wurde gestern sofort daran erinnert, dass in München das Oktoberfest begonnen hatte. 40 Minuten vor Spielbeginn kam er zum Aufwärmen, doch in jenem Strafraum, den er ansteuerte, drehte noch eine Blaskapelle munter ihre Kreise. Und die Musiker räumten erst ganz allmählich und mit viel Lärm ihren Platz. Mondragon betrachtete das Treiben verwundert, die Kölner Fans sangen derweil in ihrem Block Karnevalslieder. Zu diesem Zeitpunkt versprach es tatsächlich noch ein kurzweiliges Spiel zu werden.

Nach dem Schlusspfiff sangen die Kölner Fans immer noch, aber ein gutes Spiel hatten sie nicht gesehen. Dafür aber gewann ihre Mannschaft, der 1. FC Köln, beim 0:0 gegen Bayern München einen wichtigen Punkt. „Wir müssen jetzt die Kurve kriegen“, sagte Bayern-Torhüter Jörg Butt. Fünf Punkte aus vier Spielen, das ist zu wenig.

Dabei hatte Bayern-Trainer Louis van Gaal zu Spielbeginn eine Überraschung parat gehabt: Er ließ Toni Kroos und Thomas Müller die Positionen tauschen, Kroos kam über rechts, Müller begann zentral hinter Miroslav Klose. Franck Ribéry ersetzte Hamit Altintop.

Die erste Halbzeit verlief ganz so, wie es der Trainer prognostiziert hatte: Köln agierte in der Defensive durchaus intelligent, vorne jedoch erschreckend harmlos. Lukas Podolski verlor sämtliche Zweikämpfe gegen Holger Badstuber. Taner Yalcin setzte in der 17. Minute wenigstens einen Nachschuss aus 20 Metern über das Tor. „Wir haben keine anderen Mittel“, sagte Podolski zu der Mauertaktik.

Die Bayern ließen den Ball um den Kölner Strafraum kreisen, den diese mit zwei dichten Abwehrreihen abgesichert hatten. Die Gastgeber suchten dann mit schnellen Pässen ihre Chance: Ribéry, Klose und Müller fehlte jedoch das Glück. Wie schon gegen den AS Rom war der FC Bayern sehr gut dabei, seinen Gegner aus Köln mürbe zu spielen. Aber Köln verteidigte zu geschickt, um sich darauf verlassen zu können, dass Thomas Müller noch irgendwann sein Tor erzielt. Die Bayern-Fans schwenkten ihre Fähnchen und planten den Wies’n-Besuch für Sonntag, die Kölner Anhänger sangen weiter Karnevalslieder.

In der 52. Minute kam dann tatsächlich der Auftritt von Müller: kurzer Antritt, strammer Schuss von der Strafraumgrenze, jedoch knapp über Mondragon und dessen Tor. Sollte das Spiel tatsächlich torlos enden? Es sah so aus. Auch dass der eingewechselte Mario Gomez keine Bereicherung darstellen würde, kam nicht unerwartet. Doch in der Nachspielzeit wurde es nochmal spannend. Nach einem fulminanten Freistoß von Ribéry scheiterte Müller mit einem Kopfball am Kölner Keeper. „Im Moment müssen wir jedes Spiel gewinnen, sonst verlieren wir den Anschluss“, sagte Müller.

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