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Enttäuscht. Thorgan Hazards Ausgleich reichte letztlich nicht.

© EIBNER/Sven Laegler

Update

Bundesliga: Borussia Mönchengladbach gibt in Freiburg Rätsel auf

Nur rund 20 Minuten spielten die Gladbacher beim SC Freiburg wie zuletzt. Viel Zeit zur Analyse bleibt dem Team von Trainer Hecking nun aber nicht.

Es wird im Fußball oder im Sport generell immer Dinge geben, die auch Dieter Hecking nicht erklären kann. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach arbeitet seit über zehn Jahren in der Fußball-Bundesliga, aber dieses 1:3 beim SC Freiburg dürfte auch dem 54-Jährigen zumindest ein bisschen rätselhaft vorkommen. Seit über 16 Jahren wartet die Borussia auf einen Bundesliga-Sieg im Schwarzwald-Stadion - und sie weiß auch nach der erneuten Pleite nicht, warum. „Das ist echt eine blöde, aber gute Frage“, sagte der zuletzt noch so überragende Mittelfeldspieler Jonas Hofmann.

Die Gladbacher und Hecking wirkten ratlos, als sie die Heimreise in Richtung Niederrhein antraten. Nicht nur Hofmann, sie alle waren doch zuletzt so gut drauf gewesen: Erst ein 3:0 beim FC Bayern, dann ein 4:0 gegen den FSV Mainz 05. Aber dann die Ernüchterung in Freiburg. Viel Zeit zur Aufarbeitung dieses rätselhaften Auftritts bleibt Hecking und seinem Team nun jedenfalls nicht. Schon am Mittwoch (20.45 Uhr) geht es in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Bayer 04 Leverkusen weiter. Hofmanns Ratschlag lautet daher: „Wir machen genauso weiter wie vorher auch.“ Das klappte im Schwarzwald-Stadion zumindest nicht.

Führung für die Freiburger schon nach 59 Sekunden

Es lässt sich natürlich vermuten, dass das zum einen mit dem furiosen Start der Gastgeber zusammenhängt: Schon nach 59 Sekunden hatte Nationalspieler Nils Petersen den Sport-Club per Foulelfmeter in Führung gebracht. Aber das schien die Borussia erst richtig anzustacheln. In der Folge dominierte sie das Spiel, kombinierte sich dank klugem Positionsspiel immer wieder an den Sechzehner der Freiburger, die zuletzt ein 1:1 in Berlin erreichten, und kam durch Thorgan Hazard (20. Minute/Foulelfmeter) zum verdienten Ausgleich. Doch dann passierte etwas, was noch rätselhafter war, als diese ohnehin schon rätselhafte Auswärtsserie im Breisgau.

Ich heb' ab. Gladbachs Torwart Yann Sommer holt Freiburgs Luca Waldschmidt (fliegend) wieder auf den Boden.
Ich heb' ab. Gladbachs Torwart Yann Sommer holt Freiburgs Luca Waldschmidt (fliegend) wieder auf den Boden.

© Patrick Seeger/AFP

„Mit dem Ausgleich haben wir uns ein bisschen zurückgezogen. Das war so nicht gewollt“, sagte Hecking. Zu ihrem dominanten und munteren Angriffsspiel aus den ersten 20 Minuten kehrte seine Mannschaft danach nie mehr zurück. Stattdessen wurden die Gastgeber eingeladen, ebenfalls am Spiel teilzunehmen. Sie dankten den Gladbachern diese unverhoffte Passivität mit dem herrlich herausgespielten 2:1 durch Luca Waldschmidt (57.) und dem Last-Minute-Tor des eingewechselten Lucas Höler (90. +3). „Heute muss ich wirklich den Hut ziehen vor den Jungs“, schwärmte Freiburgs Trainer Christian Streich. „Dass sie dieses Tempo mitgehen konnten: boah!“

Gladbach dagegen wird sich steigern müssen, um gegen kriselnde Leverkusener im Pokal eine Runde weiterzukommen. Ob sich Heckings Mannschaft in dieser Saison einen Platz unter den Spitzenteams der Liga sichern kann, wird auch davon abhängen, wie sie mit Rückschlägen umgeht. Er könne daher noch gar nicht sagen, ob dieses 1:3 im Breisgau ein großer oder kleiner Dämpfer war, meinte der Coach. Das wird sich erst in den nächsten Spielen zeigen. Mittelfeldspieler Hofmann war sich dagegen sicher, dass nur ein kleiner Kratzer bleiben wird, denn: „Dafür stehen wir zu gut da, haben einen zu guten Kader und sind auch vom Kopf her zu gut, um jetzt alles schlecht zu reden.“(dpa)

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